Tabula rasa in Wolfsburg? Spannende Kandidaten beim Krisenklub
Von Franz Krafczyk

Am vergangenen Wochenende durfte der VfL Wolfsburg durch den schmeichelhaften 1:0-Sieg beim Hamburger SV zwar kurzzeitig aufatmen, doch nur wenige Tage später holte die Realität die Wölfe wieder ein. Die Niedersachsen schieden im DFB-Pokal zu Hause gegen den Zweitligisten Holstein Kiel mit 0:1 aus.
Der VfL, der eigentlich den Anspruch hat, um die internationalen Plätze mitzuspielen, muss in der Bundesliga derzeit nach unten schauen. Durch den knappen Erfolg in Hamburg kletterten die Wolfsburger zwar auf Platz zwölf, der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt aber weiterhin nur vier Punkte.
Längst ist klar, dass sich in der Autostadt etwas ändern muss. Auch ein Radikal-Umbruch scheint derzeit ein Thema zu sein: Wie die Wolfsburger Allgemeine Zeitung berichtet, könnten Trainer Paul Simonis, Sportdirektor Sebastian Schindzielorz und Geschäftsführer Peter Christiansen allesamt ihren Job verlieren!
Rose wohl zu teuer: Kehrt Labbadia zurück?
Gerade rund um den Trainerposten scheint es bereits Gedankenspiele über einen Nachfolger für den bislang glücklosen Simonis zu geben. Dabei sind dem Bericht zufolge auch prominente Namen wie etwa Marco Rose ein Thema. Der 49-Jährige ist seit seiner Freistellung im März bei RB Leipzig auf Jobsuche, könnte für den VfL allerdings zu teuer werden. Bei den Roten Bullen verdiente Rose angeblich sechs Millionen Euro pro Jahr.
Favorit scheint deshalb ein alter Bekannter zu sein: Bruno Labbadia, der den VfL bereits von Februar 2018 bis Juni 2019 coachte und sogar auf den sechsten Tabellenplatz führte, könnte an die Seitenlinie der Wölfe zurückkehren. Der 59-Jährige verfügt über eine große Erfahrung und könnte daher der richtige Mann für den Abstiegskampf sein, sofern der VfL in dieser Saison wirklich zittern muss.
Simonis vor Endspiel - doch wer bestimmt den neuen Trainer?
Zumindest eine letzte Chance soll Simonis aber noch erhalten. Verliert der Niederländer aber auch das kommende Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (Sonntag, 17.30 Uhr), sind seine Tage als VfL-Trainer aber wohl gezählt. Laut WAZ würde dann U19-Trainer Daniel Bauer gegen Werder Bremen (7. November) zum Interimstrainer aufrücken, ehe in der darauffolgenden Länderspielpause ein neuer Coach installiert wird.
Derweil scheint sich Aufsichtsratschef Dr. Sebastian Rudolph Gedanken zu machen, wer den potenziellen neuen Trainer überhaupt bestimmen darf. Denn das Vertrauen in Schindzielorz und Christiansen scheint inzwischen so gut wie aufgebraucht zu sein.
Nach mehreren Krisengesprächen hat sich offenbar Jörg Schmadtke als Favorit auf den Posten als neuer VfL-Manager herauskristallisiert. Auch für den jahrelangen Bundesliga-Funktionär käme es zur Rückkehr nach Wolfsburg, schließlich war er bereits von 2018 bis 2023 für die Niedersachsen tätig.
Außerdem scheint auch Sven Mislintat auf der Liste zu stehen. Der 52-Jährige war einst beim VfB Stuttgart sehr erfolgreich, hat durch seine letzten Stationen bei Ajax Amsterdam und Borussia Dortmund allerdings einen erheblichen Imageschaden genommen.
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