Von VfB-Newcomer verdrängt: Was passiert mit Karazor?
Von Franz Krafczyk

Der 2:0-Sieg des VfB Stuttgart gegen den FC St. Pauli könnte die Mini-Krise zum Saisonstart vorerst beendet haben. Die Schwaben gewannen vor heimischem Publikum souverän gegen die Kiezkicker, die einen überraschend starken Saisonstart hingelegt hatten. Dennoch muss Trainer Sebastian Hoeneß direkt das nächste Problem lösen.
Denn gegen St. Pauli gab es in der VfB-Startelf eine kleine Überraschung: Anstelle von Kapitän Atakan Karazor durfte der 20-jährige Chema den Platz auf der Doppelsechs neben Angelo Stiller einnehmen.
Der Sommerneuzugang verdiente sich den Platz in der ersten Elf durch zuvor starke Leistungen bei seinen beiden Kurzeinsätzen gegen Borussia Mönchengladbach, wo er zum entscheidenden 1:0 einköpfte, sowie bei der 1:3-Niederlage in Freiburg. Da Chema auch gegen St. Pauli überzeugte, dürfte er den Platz im defensiven Mittelfeld vorerst sicher haben.
"Das war als erster Startelf-Einsatz für einen 20-Jährigen aus dem Ausland kommend außergewöhnlich gut", lobte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth den Spanier, der im Sommer von Real Madrid kam, gegenüber Bild.
Kazazor erhält Lob von Wohlgemuth und Hoeneß - Startelfrückkehr gegen Vigo?
Doch was passiert nun mit Karazor? Bislang war er nicht nur Kapitän, sondern auch absoluter Dauerbrenner der Schwaben und wurde am Freitag erst in der Nachspielzeit für Chema eingewechselt. "Ata muss in der Trainingswoche versuchen, sich zurück in die Startelf zu kämpfen. Das war eine ganz konsequente Entscheidung, die aufgrund der Bewertung der letzten Spieltage zustande gekommen ist", erklärte Wohlgemuth.
Der Sportchef richtete dennoch ein paar aufmunternde Worte an Karazor: "Ata war bei der sportlichen Aufwärtsentwicklung der Mannschaft in den letzten zwei Jahren einer der wesentlichen Taktgeber. Er ist der Kapitän einer Mannschaft, die nach 14 Jahren den VfB erstmals wieder international vertreten wird. Es gibt keinerlei grundsätzlichen Zweifel an seinen Qualitäten. Die gesamte Mannschaft hatte in den letzten Wochen und Monaten einige Themen und das schließt Ata mit ein. Er bleibt einer der Schlüsselspieler in unserer Mannschaft und wir sind froh, einen Spieler wie ihn in unseren Reihen zu haben", so der 46-Jährige.
Offen ist, wen von beiden Hoeneß am Donnerstag beim Europa-League-Auftakt gegen Celta Vigo (Donnerstag, 21 Uhr) starten lässt. "Wir kommen jetzt in eine Phase, in der wir sehr viel spielen. Da werden wir den Kader auch einsetzen. Ata hat sich astrein verhalten. Er hat die Entscheidung sehr gut aufgenommen. Er war einer derjenigen, der von der Bank gepusht hat. Sein Verhalten war so, wie man es erwarten darf. Das war von vorne bis hinten eine Top-Reaktion", lobte der Trainer.
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