VfB-Stammplatz futsch: Karazor reagiert auf Kritik
Von Lennart Fitzler

Nahezu jeder Fußballprofi saß in seiner Karriere schon einmal auf der Bank und musste von draußen zuschauen. Ungewohnt ist das manchmal trotzdem - so auch für Stuttgarts Kapitän Atakan Karazor. Der 28-Jährige wurde von VfB-Trainer Sebastian Hoeneß zuletzt zweimal aus der Startformation genommen. Stattdessen erhielt der deutlich jüngere Chema Andrés den Vorzug.
In der vergangenen Saison gab es für Hoeneß keine anderen Optionen als Karazor und Angelo Stiller im Stuttgarter Mittelfeld. Die beiden Mittelfeldstrategen waren nahezu konkurrenzlos. Jetzt drängte sich immer mehr Neuzugang Andrés auf und der Kapitän musste Platz machen. Eine angenehme Situation aus Sicht des Trainers, der dadurch mehr Möglichkeit bekommt, um im Zentrum zu rotieren.
Karazor nimmt Konkurrenzkampf gelassen
Seine Degradierung nahm der Deutsch-Türke bisher eher gelassen. Es gab keinerlei Konflikte zwischen ihm und dem Trainer oder sogar dem Team. Wie die BILD berichtete, nahm Karazor sogar seinen Konkurrenten Andrés bei dessen Ankunft in Stuttgart unter seine Fittiche, um ihm die ersten Tage beim neuen Klub zu erleichtern. Wie ein echter Bundesliga-Kapitän eben.
"Es war ungewohnt für mich, nicht in der Startelf zu stehen. Das hatte ich noch nicht so oft. Es geht aber nicht um mich, sondern darum, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Das ist bei mir nicht anders, nur weil ich Kapitän bin", sagte Karazor.
Karazor mit deutlichen Worten zur Kritik
Dass ein Kapitän nicht aufgestellt wird, wird von Außen des Öfteren belächelt und kritisch hinterfragt. Ähnlich war es zuletzt bei der Karazor-Degradierung. Der Stuttgarter Kapitän reagierte darauf mit einer klaren Aussage: "Natürlich nimmt man das wahr. [...] Wenn die Leute sowas schreiben, sagt das meist mehr über sie selbst aus. Ich bin froh, dass wir als Mannschaft geschlossen sind und das keine Auswirkung auf uns hat."
Karazor konnte beim letzten Spiel des VfB Stuttgart wieder etwas aufatmen. In Köln durfte sich der 28-Jährige wieder seine Kapitänsbinde von Anfang an überstreifen. Der VfB gewann das Duell gegen die ambitionierte Kölner am Ende knapp mit 2:1. Bleibt abzuwarten, ob sich Karazor langfristig wieder in der Startelf etablieren kann.
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