Überraschung beim HSV: Reservist drängt sich in Länderspielpause auf
Von Lennart Fitzler

Mittelfeldspieler Immanuel Pherai muss nach wie vor auf seine Bundesliga-Premiere warten. Der 24-Jährige kam beim Hamburger SV unter Cheftrainer Merlin Polzin in der bisherigen Saison überhaupt nicht zum Zug. Das war teilweise auch schon in Liga zwei der Fall - im letzten Jahr kam der Surinamer aber immerhin auf 18 Einsätze und drei Vorlagen.
Pherai nimmt seine Chancenlosigkeit in Polzins-System aber nicht kampflos hin. Im Gegenteil: Während die Mannschaft in der Länderspielpause zwischendurch eine Pause bekam, bot sich Pherai freiwillig für die Regionalliga-Mannschaft des HSV an - und konnte dort überzeugen.
Pherai als entscheidender Mann im "kleinen" Nordderby
Schon im Sommer hatte der surinamische Nationalspieler bei der U21 des HSV zwei Spiele bestritten, damals allerdings für mehr Spielpraxis nach einem Innenbandriss. Jetzt aber war sein Einsatz wohl freiwillig. Wie die BILD berichtete, verzichtete Pherai sogar auf seine Länderspiel-Teilnahme für Surinam, obwohl er schon nominiert gewesen war, um sich in der Regionalliga zu empfehlen.
Beim 6:2-Erfolg im Derby-Duell mit Werder Bremens U21 spielte Pherai überzeugend auf, erzielte zwei Tore und legte wiederum drei vor. HSV-Trainer Merlin Polzin fand danach nur positive Worte für seinen Spieler. "Ich habe mich sehr für ihn gefreut. Weniger wegen der Leistungen, sondern für sein ganzes Auftreten. Dass er gesagt hat, er will unbedingt da spielen und nicht in der Länderspielpause nach Hause fährt. [...] Das hat sich richtig gelohnt, weil er da auch einen Schritt gegangen ist", sagte der Hamburger Cheftrainer.
Pherai wohl "nah dran" an Kaderplatz in der Bundesliga
Pherai scheint sich in letzter Zeit generell mehr und mehr wieder in den Fokus der ersten Mannschaft zu spielen. Beim 4:0-Kantersieg gegen Mainz im Volksparkstadion stand der 24-Jährige erstmals wieder im Kader, kam jedoch nicht zum Einsatz. Wenn man den Worten des HSV-Trainers Glauben schenken mag, könnte Pherai aber in Zukunft doch noch Bundesliga-Luft genießen.
"Er war auch letzte Woche schon nahe dran, weil er nach all den Verletzungen auf einem guten Level ist", erklärte Polzin nach dem Mainz-Spiel. "Er weiß, was ich von ihm halte. Wir haben ein sehr offenes Verhältnis. Ich habe versucht, ihn [...] auch maximal zu unterstützen. Er weiß aber auch, dass er dafür abliefern muss. Das macht er aber auch". Vielleicht reicht es ja dann am kommenden Samstag für einen Kaderplatz, wenn die Rothosen auf RB Leipzig treffen.
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