Trotz DFB-Sieg gegen Nordirland: Lothar Matthäus mit bitterer Erkenntnis
Von Franz Krafczyk

Die ersten drei Punkte dieser WM-Qualifikation sind auf dem Konto: Mit dem 3:1-Sieg gegen Nordirland hat das DFB-Team die peinliche 0:2-Niederlage in der Slowakei zumindest ein wenig in den Hintergrund rücken lassen. Von ihrer Bestform ist die deutsche Nationalelf aber noch meilenweit entfernt.
"Es gibt solche dreckigen Spiele, das haben wir immer wieder erlebt. Wichtig ist: Diese Spiele dürfen nicht schöngeredet werden", sagte Lothar Matthäus nach dem Erfolg gegen die Nordiren am RTL-Mikrofon. Damit spielte der Rekordnationalspieler vor allem auf die schwache erste Halbzeit an, nach der es mit einem 1:1-Unentschieden in die Kabinen ging.
"Wir gehören in dieser Form nicht zu den Favoriten, nicht einmal zum erweiterten Favoritenkreis bei der WM."
- Lothar Matthäus
Erst in der 69. Minute ging das deutsche Team durch den Treffer von Nadiem Amiri in Führung, kurz darauf traf Florian Wirtz sehenswert per direktem Freistoß. Macht die Elf von Julian Nagelsmann in den kommenden Spielen aber so weiter, dann braucht sie sich laut Matthäus keine Hoffnungen auf den WM-Titel im kommenden Jahr zu machen: "Wir gehören in dieser Form nicht zu den Favoriten, nicht einmal zum erweiterten Favoritenkreis bei der WM", lautete die niederschmetternde Erkenntnis des 64-Jährigen.
Glücklicherweise hat die Nagelsmann-Elf bis zum großen Turnier aber noch neun Monate Zeit und bis Jahresende noch vier Qualifikationsspiele vor der Brust. Matthäus glaubt deshalb: "Es bleibt die Hoffnung, dass wir uns an unseren Gegner steigern. Und es ist nach wie vor so: Keine große Mannschaft will bei einem Turnier gerne gegen Deutschland spielen."
Vorbild Spanien: "Spielen wie aus einem Guss"
Mit den aktuellen Topnationen sei die deutsche Nationalmannschaft aber derzeit nicht zu Vergleichen. "Spanien spielt wie aus einem Guss. Sie haben nicht nur sechs Tore gegen die Türkei geschossen – die Treffer waren wunderbar herausgespielt. Das waren Kurzpass-Kombinationen wie zu besten Tikitaka-Zeiten", lobte Matthäus die Furia Roja nach dem beeindruckenden Sieg im türkischen Konya.
Davon ist die deutsche Elf aktuell weit entfernt. Zu hoffen bleibt, dass sich in den kommenden Länderspielen im Oktober gegen Luxemburg und Nordirland immerhin eine Steigerung erkennen lässt.
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