Trotz CL-Geld: Warum der BVB keinen Großangriff auf dem Transfermarkt starten wird

Der BVB hat die Champions League noch erreicht. Große finanzielle Möglichkeiten ergeben sich für die Dortmunder dadurch dennoch nicht. Auf dem Transfermarkt wird der Klub sich wohl zurückhalten müssen.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl am Seitenrand.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl am Seitenrand. / Lars Baron/GettyImages
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Dank eines hervorragenden Saisonendspurts konnte sich Borussia Dortmund am letzten Spieltag mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen Holstein Kiel doch noch die Teilnahme an der Champions League sichern. Neben dem Prestigefaktor, erneut in Europas wichtigsten Vereinswettbewerb vertreten zu sein, bedeutet das für den Verein auch, dass er mit den üppigen Bonizahlungen aus der Königsklasse planen kann. Auf einen Großangriff auf dem Transfermarkt sollte man als BVB-Anhänger dennoch nicht hoffen.

Finanzielle Freiräume hat die Top-vier-Platzierung bei den Schwarz-Gelben einem Bericht der Ruhr Nachrichten zufolge nicht geschaffen. Stattdessen sind die Champions-League-Gelder demnach nötig, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Das hat auch Sportdirektor Sebastian Kehl am Sonntag im Sport1-'Doppelpass' bestätigt: "Wir haben vom Budget her mit der Champions League geplant, von daher hat sich am Samstag nichts geändert." Platz fünf und die Teilnahme an der Europa League hätten wohl dazu geführt, dass die Verantwortlichen im Sommer einen Sparkurs hätten fahren müssen.

Fehler aus der Vergangenheit belasten den BVB

Grund dafür sind vor allem hoch dotierte Verträge aus der Vergangenheit. So gehören Niklas Süle und Sebastian Haller trotz ihrer vergleichsweise geringen sportlichen Rolle zu den Topverdienern beim BVB. Haller wird nach seinen enttäuschenden Leihen nach Utrecht und Leganes in dieser Saison nach Dortmund zurückkehren und das Gehaltsgefüge erneut belasten. Dasselbe gilt für Youssoufa Moukoko, der in Nizza zu keinem Zeitpunkt einen Fuß auf den Boden bekam.

Hinzu kommt, dass durch die anstehende feste Verpflichtung von Yan Couto bereits jetzt 25 Millionen Euro verplant sind. Die Kaufpflicht beim Brasilianer greift trotz seiner enttäuschenden Debütsaison in Schwarz-Gelb. Aus diesen Gründen ist der BVB bereits ohne Neuzugänge am Limit angelangt, was er sich leisten kann.

Einnahmen müssen generiert werden

Und so müssen die Verantwortlichen trotz des Einzugs in die Königsklasse erst einmal darauf achten, dass Geld eingenommen wird, um das dann reinvestieren zu können. Ein Verkauf von Top-Talent Jamie Gittens könnte ein Weg sein, der Abgang des Engländers deutet sich an.

Dazu wird der Klub versuchen, Spieler wie Haller oder Moukoko erneut mit Leihen zumindest teilweise von der Payroll zu bekommen. Die Chancen, dass sich Abnehmer für das Duo finden, könnten besser stehen, das weiß auch Kehl. "Dennoch kann es passieren, dass wir mit einigen dieser Jungs weitermarschieren", sagte der 45-Jährige am Sonntag.

Mit einem festen Abgang ist ohnehin nicht zu rechnen, es wird sich wohl kein Klub finden, der beiden Spielern ein vergleichbares Gehalt zu ihrem derzeitigen Kontrakt bieten wird. Für den BVB schränkt das die Handlungsmöglichkeiten massiv ein.


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