Transferfenster öffnet: So will der BVB durch den Januar navigieren
Von Leonard Schmidt

Der Winter-Transfermarkt öffnet in wenigen Tagen, große Bewegungen sind bei Borussia Dortmund jedoch nicht zu erwarten. Nach Rang zwei zur Winterpause setzt der Klub im Januar vor allem auf Zurückhaltung. Der Fokus liegt klar auf möglichen Abgängen und Verlängerungen, während Zugänge aktuell kaum ein Thema sind.
Kehl kündigt kleinere Kaderbewegungen an
Sportdirektor Sebastian Kehl machte nach dem Jahresabschluss gegen Gladbach deutlich, wohin die Reise geht. "Wir haben ein paar Themen, die wir vielleicht in diesem Jahr noch abwickeln wollen. Vielleicht wird’s auch Anfang Januar werden. Es wird vielleicht ein, zwei Kaderbewegungen geben, aber jetzt nichts Wahnsinniges. Ich bin schon in Gesprächen." Viel mehr soll im Winter nicht passieren. Auch deshalb, weil der Verein im Sommer rund 100 Millionen Euro investiert hatte und der finanzielle Spielraum aktuell begrenzt ist.
1. Duranville braucht Spielzeit
Ein Kandidat für einen temporären Abschied ist Julien Duranville. Das belgische Offensivtalent wartet nun schon länger auf einen Einsatz für die Profimannschaft. Seit seinem Wechsel im Januar 2023, konnte der 19-Jährige in Dortmund nichts an seinem Marktwert ändern.
Dortmund zeigt sich laut Bild grundsätzlich gesprächsbereit. Der Verein hält weiterhin viel von Duranville und sieht in einem temporären Wechsel die sinnvollste Möglichkeit, um seine Entwicklung voranzutreiben. Unter Kovač und angesichts der aktuellen Konkurrenz ist kurzfristig nicht mit mehr Einsatzzeit zu rechnen, weshalb ein Leihgeschäft derzeit als beste Option gilt.
2. Auch Campbell ein Leihkandidat
Ähnlich stellt sich die Situation bei Cole Campbell dar. Der Offensivspieler stand bereits im Sommer kurz vor einem Wechsel nach Stuttgart, blieb letztlich jedoch in Dortmund. Rückblickend erwies sich diese Entscheidung als unglücklich. Campbell kam lediglich auf 16 Einsatzminuten und spielt sportlich keine Rolle. Unter den aktuellen Voraussetzungen gelang ihm ähnlich wie bei Duranville kein Durchbruch in den Kader.
Auch bei ihm glaubt der Verein weiterhin an sein Potenzial. Entsprechend gilt eine Leihe derzeit als einzig realistische Option. Und auch vor dem Hintergrund der aktuell hitzigen Situation rund um Karim Adeyemi könnte ein möglicher Ersatz für die Zukunft für den BVB durchaus wichtig werden.
3. Özcan zwischen Bleiben und Wechsel
Bei Salih Özcan gestaltet sich die Lage deutlich komplizierter. Während die BILD entsprechende Berichte verneint, melden Medien aus der Türkei eine angebliche Einigung mit Besiktas Istanbul. Özcan selbst soll jedoch klar signalisiert haben, dass er seinen auslaufenden Vertrag beim BVB erfüllen möchte. Angesichts eines Jahresgehalts von rund fünf Millionen Euro dürfte dies aus Spielersicht absolut nachvollziehbar sein. Sollte dennoch ein passendes Angebot eingehen, würde der Verein durchaus einen Transfer im Winter unterstützen.
Eigene Verträge haben Priorität
Durch den bewusst ruhig geplanten Winter verschafft sich der BVB zugleich den nötigen Spielraum, um sich auf wichtigere Themen zu konzentrieren. Mit Karim Adeyemi und Nico Schlotterbeck stehen aktuell zwei absolute Leistungsträger vor einer offenen Zukunft. In beiden Fällen bemüht sich der Verein derzeit darum, am Ende doch noch eine Vertragsverlängerung zu realisieren.
Größere Transferkracher sind in Dortmund zum aktuellen Zeitpunkt daher nicht zu erwarten. Vielmehr liegt der Fokus darauf, Ruhe in den Kader zu bringen und zentrale Personalien zu klären. Das Hauptaugenmerk dürfte bei den Schwarz-Gelben im Winter entsprechend auf den Namen Adeyemi und Schlotterbeck liegen.
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