Transfer-Pläne im Winter: Muss Gladbach nach Pokal-Aus jetzt kürzer treten?
Von Simon Zimmermann

Ungeschlagen im November, Pleite zum Start in den Dezember: Am Niederrhein hat man sich das Pokal-Achtelfinale gegen den FC St. Pauli sicher ganz anders vorgestellt.
Am 1. November hatten die Fohlen ihre Serie in der Bundesliga mit zehn Punkten aus den jüngsten vier Spielen noch mit einem starken 4:0-Auswärtssieg beim Tabellen-17. gestartet. Gut einen Monat später musste sich Gladbach im heimischen Borussia-Park den Hamburgern geschlagen geben.
Das 1:2 gegen Pauli bedeutet nicht nur das bittere Pokal-Aus, sondern auch weniger Einnahmen. Knapp 1,7 Millionen Euro Prämie hätte es vom DFB für den Viertelfinal-Einzug gegeben, dazu weitere Zuschauereinnahmen. Das Geld hätte Gladbach für die eigenen Transferziele im Winter sehr gut gebrauchen können.
Trotz des Aufschwungs der vergangenen Wochen wollen die Fohlen im Januar personell nachlegen. Das hat der neue Sportchef Rouven Schröder bereits betont. Entsprechend erklärte der 50-Jährige auch vor dem Duell gegen St. Pauli: "Natürlich spielt auch der wirtschaftliche Aspekt eine wichtige Rolle für unsere Entwicklung, für unsere Möglichkeiten und auch mit Blick auf die kommende Transferperiode."
Schröder und Polanski enttäuscht
Nach dem feststehenden Aus gab sich Schröder daher auch enttäuscht: "Wir hatten uns so viel vorgenommen, haben aber nicht so zielstrebig gespielt wie in den letzten Spielen. Ein Heimspiel gegen St. Pauli war eine Riesen-Chance, ins Viertelfinale zu kommen - die haben wir nicht genutzt."
Auch Trainer Eugen Polanski war nach der Pleite enttäuscht: "Vor allem in der ersten Halbzeit sind wir nie richtig ins Spiel gekommen und hatten wenig Energie auf dem Platz. Wir sind über das Pokal-Aus sehr enttäuscht, müssen jetzt den Blick aber so schnell es geht nach vorn richten."
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Muss Gladbach im Transfer-Winter kürzer treten?
Sportlich wie finanziell ein Rückschlag für Gladbach. Müssen die Transfer-Pläne im Winter nun eine Nummer kleiner ausfallen?
Neben den knapp 1,7 Millionen Euro für das Viertelfinale hätte man für weitere Pokalerfolge noch mehr Geld bekommen. Knapp 3,4 Millionen Euro sind es fürs Halbfinale, als Finalist erhält man knapp 2,9 Millionen Euro und als Pokalsieger sogar gut 4,3 Millionen Euro.
Auf den ersten Pokalerfolg seit 1995 (damals ein 3:0 gegen den VfL Wolfsburg) muss man am Niederrhein aber mindestens ein weiteres Jahr warten.
Im Winter will Schröder die Gladbacher Mannschaft auf der ein oder anderen Position breiter aufstellen. Vor allem die Defensive soll dabei im Fokus stehen. Allzu dramatisch sollte der finanzielle Einschnitt aber nicht ausfallen. Schließlich dürfte man die weiteren Pokal-Einnahmen noch nicht fest fürs Budget eingeplant haben. Ein paar Millionen Euro mehr auf der Habenseite hätten Schröders Job in den kommenden Wochen aber definitiv erleichtert.
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