Tönnies über Schalke-Rückkehr und sein Verhältnis zu den Fans

Clemens Tönnies hat sich mit deutlichen Worten zum FC Schalke und seiner Amtszeit beim heutigen Zweitligisten geäußert. Er geht von einer hohen Anerkennung seitens der Fans aus.
Clemens Tönnies
Clemens Tönnies / Soccrates Images/GettyImages
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Inzwischen ist es mehr als fünf Jahre her, dass sich die Wege vom FC Schalke und Clemens Tönnies getrennt haben. Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende hat allerdings einen so großen Einfluss auf die Geschicke des Vereins gehabt, dass er noch immer ein Thema ist und er auch regelmäßig zu Königsblau befragt wird.

So war es nun auch im 'OMR'-Podcast, bei dem Tönnies zu Gast war. Rückblickend zeigte er sich sicher, dass ihm der ein oder andere Fan noch nachtrauere (via Sky): "Ich glaube, dass ich bei den allermeisten Mitgliedern in sehr, sehr guter Erinnerung bin. Weil ich für die allerbeste Zeit stehe, die Schalke jemals hatte. Das wissen die."

Tatsächlich war Schalke, der heutige Zweitligist, während der langen Amtszeit von Tönnies häufig international vertreten, mehrfach auch in der Champions League. Zwischenzeitlich wurde auch der DFB-Pokal gewonnen oder die Vizemeisterschaft in der Bundesliga erreicht.

Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Knappen diese erfolgreichen Jahre aufgrund einer äußerst großzügigen und nicht sehr auf Nachhaltigkeit bedachten Finanzpolitik hatten. Noch heute muss der Klub sehr darauf achten, die hohen Schulden Stück für Stück abzuarbeiten.

"Tolle Zeit", aber: Tönnies über Verhältnis zu S04-Ultras und Hefer

Keine so gute Beziehung weiß Tönnies gegenüber der organisierten Fanszene. "Ich will nicht sagen, dass die mich hassen - aber die mögen mich nicht. Ich habe gesagt: Ihr seid zwar wichtig, aber ihr seid nicht der gesamte Verein", erzählte er. Kritik an ihm gibt und gab es aus der Szene beispielsweise wegen der unter ihm gefahrenen Finanzpolitik oder auch seiner für einen Aufsichtsratsvorsitzenden übermäßigen Einmischung ins Tagesgeschäft.

Tönnies wiederum rechnet sich selbst die "Rettung" von Schalke mit den 300 Millionen Euro von Gazprom an, verweist dabei auch auf das Namensrecht der Veltins-Arena, die er "auch eingetütet" habe.

Aus der Sicht des 69-Jährigen war es trotzdem eine "tolle Zeit", von der er "keine Sekunde missen" möchte. "Aber ich will da auch nicht mehr wieder hin", machte Tönnies ebenso klar. Eine Rückkehr zum S04, in irgendeiner verantwortlichen Position, wird es also nicht mehr geben. Involviert ist er lediglich durch sein Sponsoring, das er etwa durch die Firma Böklunder betreibt.

In dem Gespräch blickte Tönnies auch auf die Arbeit von Axel Hefer, dem aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden. "Ich habe viele Entscheidungen, die er zu verantworten hat, nicht verstanden", kritisierte er, ohne konkreter zu werden. Persönlich gekränkt habe ihn derweil, "dass er meine Bilder, alle Bilder von Clemens Tönnies aus dem Schalke-Museum entfernt hat". Tönnies weiter: "Das macht man nicht. Ich bin ein Teil der Schalke-Geschichte."

Der Verein hatte diesbezüglich schon mehrfach erklärt, dass personenunabhängig mehrere Bilder abgehängt worden seien. Beispielsweise wegen Gazprom, als Schachtar Donezk die Heimspiele in der Champions League auf Schalke austrug.


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