Timo Werner außen vor: Leipzig-Trainer mit knallharter Erklärung
Von Leonard Schmidt

Es war ein Besonderer Moment für Timo Werner: Am Samstagabend betrat er vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln (3:1) erstmals seit fast zwei Jahren wieder für ein Pflichtspiel den Rasen der Red-Bull-Arena. Schon beim Aufwärmen wurde der 29-jährige Stürmer von den Fans von RB Leipzig gefeiert. Als Trainer Ole Werner im Laufe der zweiten Halbzeit mit dem Wechseln begann, wurde auch ein Timo Werner erwartet.
Doch die emotionale Rückkehr endete mit einer Enttäuschung. Werner schmorte 90 Minuten auf der Bank. Statt ihm kamen die fünf offensiven Neuzugänge Romulo, Yan Diomande, Johan Bakayoko, Conrad Harder und Andrija Maksimovic zum Einsatz.
Ole Werner begründet Werners Rolle
Nach dem Spiel erklärte Ole Werner nüchtern und unmissverständlich, warum der Rückkehrer keine Rolle spielte. "Jeder Spieler, der bei uns im Kader ist, kann zum Einsatz kommen. Wir bewerten Trainings- und Spielleistung", so der Coach. Sein klares Fazit: "Es gibt Spieler, die in unserer Bewertung noch vor ihm sind."
Besonders bitter für Timo Werner: Ihm wird nun offenbar der Sommer zum Verhängnis, in dem er den Verein eigentlich verlassen sollte. Weil ein Transfer im Raum stand, verzichtete der Klub auf seine Einsätze in den Testspielen. Diese fehlende Vorbereitung nennt der Trainer nun als Mitgrund für die Reservistenrolle. "Timo hat in weiten Teilen der Vorbereitung bei Testspielen nicht auf dem Platz gestanden", so Werner.
Volle Rückendeckung aus der Mannschaft
Während der Trainer auf die sportliche Bremse tritt, erfährt Werner aus dem Team Zuspruch auf ganzer Linie. Kapitän David Raum fand nach dem Spiel emotionale Worte für seinen Kollegen. "Wir haben uns alle für Timo gefreut. Er wurde toll von den Fans empfangen. Timo ist das Gesicht des Vereins", schwärmte der Linksverteidiger.
Raum betonte Werners tadelloses Verhalten trotz der schwierigen Situation: "Er gibt im Training alles, er ist in der Kabine sehr positiv, gibt jedem ein gutes Gefühl, er ist extrem beliebt. Wir sind froh, dass wir ihn haben."
Die Tür für ein baldiges Comeback bleibt zwar offen, doch Werners Weg zurück auf den Platz dürfte steinig werden. "Wir werden sehen, wie es in den nächsten Wochen weitergeht", so der Trainer. "Aktuell haben noch andere die Nase vorn." Für den einstigen Top-Stürmer beginnt der Kampf um seinen Platz in Leipzig nun erst so richtig.
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