"Telefon ist immer an": Verliert der DFB ein weiteres Top-Talent?
Von Fabian Küpper

Es war ein guter Deal, den Hannover 96 im Sommer machte. Für eine Ablöse von bis zu acht Millionen Euro ließ man Eigengewächs Nicolo Tresoldi zum FC Brügge ziehen. Dort hat der Angreifer überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten, in bis dato 16 Pflichtspielen war er an sieben Toren direkt beteiligt. Eine starke Quote, doch für Julian Nagelsmann nicht genug: Er verzichtete in seinem aktuellen Aufgebot auf Tresoldi. Mit einer Nominierung sollte der Bundestrainer aber nicht mehr zu lange warten, schließlich ist eine DFB-Zukunft des 21-Jährigen alles andere als in Stein gemeißelt.
Tresoldi schließt nichts aus
Denn Tresoldi schließt einen Verbandswechsel grundsätzlich nicht aus. Als Sohn eines Italieners und einer Argentinierin kann er theoretisch auch für die Squadra Azzurra und Albiceleste auf Torejagd gehen. „Die Regeln erlauben es, und mein Telefon ist eingeschaltet. Wenn Gattuso mit mir sprechen möchte, würde mich das sehr freuen", sagte der 21-Jährige gegenüber Sky Italia. Zugleich erklärte er aber auch: "Im Moment spiele ich für Deutschland, ich habe mich dafür entschieden, auch wenn es nur die U21 ist. Ich fühle mich sehr wohl. Man wird sehen, was in Zukunft passiert.“
Deutschland braucht einen guten Stürmer
Worte, die beim DFB die Alarmglocken schrillen lassen sollten. Schließlich wäre Tresoldi nicht das erste hochgehandelte Talent, das man an einen anderen Verband verlieren würde. So hatte man schon bei Kenan Yildiz und Can Uzun das Nachsehen, beide entschieden sich für eine Zukunft bei der türkischen Nationalmannschaft.
Julian Nagelsmann wäre also gut beraten, Tresoldi zeitnah zu nominieren, schließlich herrscht auf der Stürmerposition ein Engpass: Kai Havertz ist noch lange verletzt, während Niclas Füllkrug weiterhin seine Form sucht und auch nicht jünger wird. Ein talentierter, aufstrebender Mittelstürmer stünde dem DFB-Team also gut zu Gesicht.
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