Süle-Ersatz: Setzt der BVB auf eine überraschende Lösung?
Von Hendrik Gag

Die ersten verletzungsbedingten Personalsorgen plagen Borussia Dortmund in diesem Jahr bereits vor Saisonbeginn. Die Innenverteidigung ist nach der Verletzung von Niklas Süle fünf Tage vor der ersten DFB-Pokalrunde äußerst dünn besetzt. Da Emre Can und Nico Schlotterbeck zurzeit ebenfalls ausfallen, steht Trainer Niko Kovac mit Waldemar Anton nur noch ein etatmäßiger Innenverteidiger zur Verfügung.
Die zweite Position in der geplanten Dreierkette wird aller Voraussicht nach Ramy Bensebaini übernehmen. Der Algerier ist flexibel einsetzbar und hat die Position bereits in der Vergangenheit gespielt. So auch im Testspiel gegen Juventus Turin, bei dem sich Süle verletzte.
Neuzugang oder interne Lösung?
Doch wer die rechte Position in der Dreierkette, für die Süle vorgesehen war, übernehmen wird, ist Stand jetzt völlig offen. Gegen Juve kam Yan Couto für den ehemaligen deutschen Nationalspieler in die Partie. Der Brasilianer übernahm die rechte Schienenposition, Julian Ryerson rückte dafür ins Abwehrzentrum.
Diese Konstellation ist eine Möglichkeit, wie der BVB in die Saison gehen könnte. Auch ein Neuzugang soll in Dortmund zurzeit diskutiert werden. Eigentlich wollten sich die Verantwortlichen im verbleibenden Transferfenster aber auf die Offensive fokussieren. Wenn alle Spieler fit sind, sind dort mehr Lücken im Kader als in der Defensive. In der Abwehr würde hingegen ein Überangebot herrschen, sobald Schlotterbeck, Can und Süle wieder spielen können.
Das Trio könnte schon ab Oktober zurück auf dem Platz sein. Der Süle-Ersatz würde also nur rund sechs Wochen lang gebraucht werden und dennoch möglicherweise viel Geld kosten. Ein Grund dafür, dass die Schwarz-Gelben auf eine interne Lösung setzen könnten. Neben Ryerson als Innenverteidiger gibt es in diesem Szenario noch eine zweite Option.
Setzt der BVB auf Mané?
Der 20-jährige Filipo Mané könnte sein Debüt für die Dortmunder Profis geben. In der Vorbereitung stand der Italiener bereits gegen die Sportfreunde Siegen und OSC Lille in der Startelf und konnte dabei überzeugen.
"Ich fand schon, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, dass er sehr hohes, großes Potenzial hat“, lobte ihn Nebenmann Waldemar Anton. Dass Couto gegen Juve für Süle in die Partie kam, war daher eine Überraschung. Mané wurde schließlich in der 71. Minute für Ryerson eingewechselt und übernahm die Position des Norwegers im Zentrum. Beim Pokalspiel bei Rot-Weiß Essen am kommenden Montag könnte der 20-Jährige wieder von Anfang an dabei sein.
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