"Statslibuda" - Wie S04 jetzt mit KI nach "Schalke-DNA" sucht

Neue, innovative Zeiten auf Schalke! Die Knappen sollen ein Scouting-Tool entwickelt haben, das mit Hilfe von KI nach neuen Spielern Ausschau hält. Die Suche nach "Schalke-DNA" trägt bereits Früchte.
Soufiane El-Faouzi (l.) ist ein Volltreffer
Soufiane El-Faouzi (l.) ist ein Volltreffer / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Die Kassen auf Schalke sind bekanntlich klamm - auch wenn sich die finanzielle Situation der Knappen zuletzt verbessert hat. Umso bemerkenswerter, dass der Verein laut Sportbild über eine Million Euro in ein neues KI-Tool investiert hat, das dabei helfen soll, die richtigen Spieler für S04 zu finden.

Die passende Bezeichnung für die künstliche Intelligenz: "Statslibuda" - angelehnt an die große Schalke-Legende. Demnach sollen vier IT-Experten mehrere Jahre an dem Scouting-Tool gearbeitet haben. Früchte trägt es in dieser Saison: Allen voran Soufiane El-Faouzi gilt als Toptransfer, der vom Tool unterstützt wurde.

"Für uns ist es ein wichtiger Hebel, um Spieler zu finden, die zu uns passen. Die Daten bieten uns eine sehr nützliche Grundlage, bevor wir uns die Spieler live anschauen und diese dann persönlich treffen", erklärt Vorstandschef Matthias Tillman die Abläufe mit der KI.

KI soll "Schalke-DNA" finden: So funktioniert "Statslibuda"

Doch wie funktioniert "Statslibuda"? Im Tool soll man festlegen können, nach welchen Attributen neue Spieler weltweit gesucht werden sollen. Die KI berechnet für jeden Spieler einen Wert zwischen null und 100. Je höher der Wert, desto eher entspricht der Spieler dem gesuchten Profil. Gesucht werden könne so nach der "Schalke-DNA" bei potenziellen Neuzugängen.

Laut Sportbild sind besondere Augenmerke unter anderem hohe Laufbereitschaft, intensives Pressingverhalten und gute Zweikampfwerte. El-Faouzi, im Sommer aus Liga drei von Alemannia Aachen gekommen, vereint diese "Schalke-DNA" besonders gut. Der 23-Jährige soll einen KI-Wert von über 90 gehabt haben. Das Ergebnis ist derzeit auf dem Platz zu sehen: El-Faouzi schickt sich an, zum neuen Publikumsliebling zu werden und ist im zentralen Mittelfeld gesetzt.

Maßgabe für neue S04-Spieler: "Schalke-DNA"-Wert von 70+

Schalke wolle künftig nur noch neue Spieler verpflichten, die mindestens einen "Schalke-DNA"-Wert von 70 erzielen. Der neue Trainer Miron Muslic soll von der Scouting-KI "begeistert" sein. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern Karel Geraerts und Kees van Wonderen ist er bei Transfers deutlich involvierter und nimmt an den Sitzungen der Bosse teil. Wo er auch emotional mitdiskutieren soll.

Ben Manga diskutiert auf Schalke dagegen nicht mehr mit. Das geschasste "Diamantenauge" hatte bei den Knappen wenig Erfolg mit seiner Kaderplanung. Bestes Beispiel ist Ilyes Hamache. Der 22-jährige Franzose galt intern im vergangenen Sommer als Königstransfer. Doch Hamache floppte, hatte unter Muslic keine Chance mehr und wurde entsprechend zurück nach Frankreich verliehen (Amiens SC).

Manga kein Fan vom KI-Tool - Hamache als Negativ-Beispiel

Manga soll im Übrigen kein großer Fan der KI-Scouting-Methode gewesen sein und "Statslibuda" infrage gestellt haben. Immer wieder habe er Spieler mit niedriger "Schalke-DNA" empfohlen. Das war offenbar auch bei Hamache der Fall. Laut Sportbild haben die S04-Bosse zuletzt Hamache durch das Tool analysieren lassen. Heraus gekommen sein soll ein "Schalke-DNA"-Wert von elf.

Kaum verwunderlich, dass Manga unter diesen Umständen keine Zukunft mehr bei den Knappen hatte. Schalke wartet offenbar noch auf die Rücksendung des Aufhebungsvertrags, womit die Beendigung des Arbeitsverhältnisses wirksam wird. Manga soll rund 800.000 Euro Abfindung erhalten.

Mit ihm müssen bald wohl auch die acht Scouts gehen, die Manga mit zu S04 gebracht hatte. Da sie nur einen sogenannten Dienstleistungsvertrag unterschrieben, sind sie nicht fest beim Klub angestellt. Nach einer Kündigungsfrist von drei bis sechs Monaten sollen die Kündigungen ohne Abfindung möglich sein.

Die Scouts leben größtenteils im Ausland und waren laut Sportbild nur einmal in Gelsenkirchen vor Ort. Im Klub denke man zwar darüber nach ein oder zwei dieser Scouts zu behalten, die Tendenz gehe aber zu einer Trennung von allen Manga-Mitarbeitern.


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