Slot verteidigt Liverpool-Kaufrausch

Knapp 500 Millionen Euro gab der FC Liverpool im vergangenen Transferfenster für Neuzugänge aus - mehr als jemals ein Verein zuvor. Trainer Arne Slot hat sich jetzt zur Strategie seines Klubs geäußert.
Arne Slot hat in dieser Saison einen echten Luxuskader zur Verfügung.
Arne Slot hat in dieser Saison einen echten Luxuskader zur Verfügung. / Carl Recine/GettyImages
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Alexander Isak, Florian Wirtz, Hugo Ekitike, Milos Kerkez, Jeremie Frimpong: Für diese fünf Spieler legte der FC Liverpool im Sommer hohe Millionensummen auf den Tisch, die ersten drei waren sogar die teuersten Transfers des gesamten Sommers. Insgesamt stehen Ausgaben von 488 Millionen Euro in den Büchern der Reds - ungewohnte Zahlen, schließlich präsentierte sich Liverpool in den letzten Jahren auf dem Transfermarkt sehr genügsam und nahm wenn überhaupt nur punktuelle Verstärkungen vor oder kaufte, um den Generationenwechsel in bestimmten Mannschaftsteilen zu vollziehen.
Für Trainer Arne Slot ist das veränderte Verhalten auch aus dem neuen Selbstverständnis des Klubs entstanden.

Slot verteidigt Kaufrausch

„Das ist das Modell, das wir verwenden. Wir haben einen Spieler im Visier und wollen ihn haben“, erklärt er schlicht. „Wenn der Preis für uns stimmt, scheuen wir uns nicht, zu handeln. Das Geld dafür bekommen wir durch die Transfers von Spielern und den Gewinn der Meisterschaft im letzten Jahr, nachdem wir überhaupt nichts ausgegeben haben.“
Zur Wahrheit gehört schließlich auch, dass Liverpool im Sommer durch Transfers wie den von Luis Diaz zum FC Bayern rund 220 Millionen Euro eingenommen hat, sodass sich das Transferminus "nur" auf circa 260 Millionen Euro beläuft.

Zugänge (Ablöse)

Abgänge (Ablöse)

Alexander Isak (145 Mio.)

Luis Diaz (70 Mio.)

Florian Wirtz (125 Mio.)

Darvin Nunez (53 Mio.)

Hugo Ekitike (95 Mio.)

Jarell Quansah (35 Mio.)

Milos Kerkez (47 Mio.)

Ben Doak (23,2 Mio.)

Jeremie Frimpong (40 Mio.)

Caoimhín Kelleher (14,8 Mio.)

Giovanni Leoni (31 Mio.)

Trent Alexander-Arnold (10 Mio.)

Tyler Morton (10 Mio.)

Nat Philipps (3,5 Mio.)

Auf Jahre gut aufgestellt

Kritik gibt es trotzdem zuhauf. Vor einigen Jahren sagte Jürgen Klopp etwa, man werde niemals über 100 Millionen für einen Spieler ausgeben und diesen Irrsinn nicht mitmachen. Doch Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Ansprüche und das Selbstverständnis. Liverpool will eine neue Ära in der Premier League und in Europa einläuten, das zeigt der Transfersommer eindeutig. Zudem hat der Klub jetzt auf Jahre hin zentrale Planstellen im Kader hochkarätig besetzt. Einzig Mohammed Salah, Virgil van Dijk und Alisson sind aus der Startelf über 30 Jahre alt. Und während die Reds mit Giorgi Mamardashvili schon für den Abgang des Brasilianers vorgesorgt haben, wird sich diese Frage früher oder später auch beim Ägypter und dem niederländischen Abwehrchef stellen.

Als Erbe von Salah gibt es Gerüchten zufolge auch schon einen konkreten Namen: Michael Olise. Ein ambitioniertes Ziel, das im Fall der Fälle auch wieder eine dreistellige Millionensumme kosten wird. Doch dieser Transfersommer hat gezeigt: Geld spielt für Liverpool mittlerweile keine Rolle mehr.


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