"Schleichend bergab": Kleindienst schlägt bei Gladbach Alarm

Borussia Mönchengladbach steckt in einer Ergebniskrise und hat wohl keine Chancen mehr auf das internationale Geschäft. Nationalspieler Tim Kleindienst schlägt angesichts der aktuellen Lage scharfe Töne an.
Tim Kleindienst ist unzufrieden mit der Verfassung der Gladbacher Mannschaft
Tim Kleindienst ist unzufrieden mit der Verfassung der Gladbacher Mannschaft / Max Ellerbrake - firo sportphoto/GettyImages
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Tim Kleindienst ist bei Borussia Mönchengladbach längst nicht mehr nur für seine Torgefahr, sondern auch als Sprachrohr bekannt. Der deutsche Nationalspieler nimmt selten ein Blatt vor den Mund und scheut sich nicht, den Finger in die Wunde zu legen. Auch angesichts der aktuellen Gladbacher Ergebniskrise nicht.

Nachdem die Fohlen klar auf Kurs Champions League steuerten, gab es aus den letzten vier Spielen plötzlich nur noch einen mickrigen Punkt, eine Flut an Gegentoren und kaum eigene Torchancen. Das internationale Geschäft ist daher mittlerweile vom Tisch. Wie ist dieser Einbruch zu erklären?

Kleindienst auf Spurensuche: Es hapert an beiden Enden des Platzes

"Das ist das Schwierige – es gab oder gibt nicht den einen Grund dafür", murrte Kleindienst in einem Interview mit borussia.de. "Wir hatten eine starke Phase, haben nacheinander Bremen und Leipzig geschlagen. Gegen St. Pauli haben wir zwar nicht gut gespielt, aber trotzdem gepunktet. Danach ging es schleichend bergab: Erst ein Gegentor dort, dann zwei gegen Freiburg, drei in Dortmund und zuletzt vier in Kiel."

Platz sieben und die Schwelle nach Europa ist für Gladbach zwar nur drei Punkte entfernt, angesichts der derzeitigen Verfassung der Mannschaft richtet sich der Blick aber eher nach unten. Selbst das Minimalziel einstelliger Tabellenplatz ist in Gefahr. Kleindienst fordert daher nun die Trendwende.

"Wir wollen wieder ein anderes Gesicht zeigen. In den letzten drei Spielen muss sich jeder reinhauen. Über eine starke Defensive gewinnst du Spiele, deshalb müssen wir alle uns besonders in diesem Bereich deutlich verbessern. Wir haben in den zurückliegenden vier Spielen immer getroffen, aber viel zu viele Gegentore kassiert. Da geht es darum, dass wir als Mannschaft geschlossen verteidigen, weniger Fehler machen, auch mal pragmatischer spielen", erklärte der Nationalstürmer.

Immerhin konnte Kleindienst in der Mannschaft eine Reaktion auf den bodenlosen Auftritt am letzten Spieltag gegen Holstein Kiel erkennen. "Definitiv. Da war viel Feuer drin, was ja auch Spaß bedeutet – auch wenn es mal weh tut. Es geht zur Sache, genau so muss es sein. Vielleicht müssen wir auch im Spiel körperlicher werden, uns mehr dagegenstemmen", so der 29-Jährige.

An sich selber und seine Teamkollegen hat Kleindienst für die verbleibenden drei Spiele einen weiteren klaren Auftrag: "Ich hatte in den letzten vier Spielen gerade mal drei Abschlüsse. Das ist zu wenig. Dabei muss ich mir auch an die eigene Nase fassen und schauen, wie ich selbst wieder in bessere Positionen komme. Insgesamt fehlt uns im letzten Drittel gerade ein bisschen die Überzeugung."

Für Gladbach steht am Samstag ein Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim an. Anschließend geht es für die Fohlen noch gegen den FC Bayern und den VfL Wolfsburg.


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