Scharfe Kritik aus Österreich an Gladbach-Wechsel: Schröder reagiert
Von Hendrik Gag

Der Wechsel von Rouven Schröder zu Borussia Mönchengladbach war keiner, der ohne Störgeräusche über die Bühne ging. Bei seinem alten Arbeitgeber RB Salzburg hatte Schröder noch einen Vertrag bis 2029. Aus diesem ließ sich der 49-Jährige nun herauskaufen, um in Mönchengladbach anheuern zu können.
Schröder forderte Identifikation
Eine brisante Entscheidung, hatte Schröder in Salzburg doch immer wieder betont, wie wichtig die Identifikation mit dem Verein ist. "Wir brauchen Spieler, die sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifizieren“, sagte er unter anderem im Januar bei der Präsentation des neuen Cheftrainers Thomas Letsch.
Nun wird ihm in den österreichischen Medien vorgeworfen, seinen eigenen Worten keine Folge zu leisten. Unter anderem kritisiert die Kronen Zeitung eine "Doppelmoral" Schröders. Und auch von den Salzburger Klubverantwortlichen sind kritische Töne zu hören. "Wir waren doch recht überrascht, als wir kurzfristig von Rouvens Wechselwunsch erfahren haben“, wird Geschäftsführer Stephan Reiter in der offiziellen Pressemitteilung des Klubs zitiert.
Schröder sieht keine Doppelmoral
Auf die Kritik wurde Schröder am Donnerstag bei seiner Vorstellung in Mönchengladbach angesprochen. Der neue Gladbacher Sportdirektor entgegnete: "Du wirst in den seltensten Fällen mit Glanz und Gloria und Blumen verabschiedet. Das war mir vollkommen bewusst. Das akzeptiere ich zu 100 Prozent. Aber ich stehe zu meiner Entscheidung.“
Die ihm vorgeworfene Doppelmoral kann Schröder in dem Wechsel nicht erkennen. "Die Sachen, die ich gesagt habe, habe ich zu dem Zeitpunkt absolut gefühlt“, so der ehemalige Schalke-Boss weiter. Mit der Kritik habe er gerechnet. Trotzdem bereue er den Schritt nicht.
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Bringt Schröder Gladbach zurück in die Spur?
"Das war es mir aber auch wert“, erklärte Schröder und betonte: "Ich wollte unbedingt zur Borussia." Der Posten in Mönchengladbach war aufgegangen, nachdem Roland Virkus vor rund zwei Wochen zurückgetreten war. Die Borussia hatte zuvor einen katastrophalen Saisonstart hingelegt.
Nach sechs Spielen stehen gerade einmal drei Punkte zu Buche, in der Tabelle steht die Mannschaft auf Platz 17. Nach der Länderspielpause soll der Turnaround folgen. Auch die Verpflichtung von Schröder soll ihren Teil dazu beitragen. Die nächste Chance auf Besserung erhält die Borussia bereits an diesem Freitag. Um 20:30 Uhr steht das Auswärtsspiel bei Union Berlin an.
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