Schalke: Brisante Details zum Manga-Aus

Bei Transferfragen lagen Ben Manga und Frank Baumann offenbar weit auseinander.
Ben Manga wurde beim FC Schalke 04 entlassen
Ben Manga wurde beim FC Schalke 04 entlassen / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Der FC Schalke hat zu Beginn dieser Woche für einen Paukenschlag gesorgt und sich von Ben Manga getrennt. Frank Baumann betonte, dass er die vergangenen Monate genutzt habe, "um mir ein umfassendes Bild unseres sportlichen Bereichs zu machen". "Nach dem Ende der Haupttransferperiode haben wir sorgfältig analysiert, was gut funktioniert und wo wir Potenziale sehen", so der Sportvorstand, der offensichtlich zu dem Ergebnis kam, das Manga entbehrlich ist.

Die Bild hat nun weitere, brisante Details zum Aus des Kaderplaners enthüllt. Demnach wurde Baumann schon im April (!) von verschiedenen S04-Bossen, darunter Vorstandsboss Matthias Tillmann, nahegelegt, Manga zu entlassen. Baumann wollte sich erst ein eigenes Bild machen, erkannte offenbar aber schnell, dass Tillmann und Co. mit ihrem Tipp recht hatten.

Denn: Laut Bild-Angaben fand Baumann die Transfervorschläge von Manga und seinem eigens verpflichteten Scoutingteam "verbesserungswürdig", was anhand von mehreren Beispielen untermauert wird.

Manga-Team plädierte gegen Kurucay und El-Faouzi

So habe Baumann Manga im Sommer darum gebeten, den vereinslosen Hasan Kurucay zu analysieren. Die Rückmeldung vom Kaderplaner und seinem Team fiel nicht so positiv aus, stattdessen soll Manga andere Kandidaten genannt haben - diese sollen aber überhaupt nicht in das Anforderungsprofil des S04 gepasst haben. Schlussendlich nahm Schalke dann doch Kurucay unter Vertrag. Ein Griff, der sich bislang gelohnt hat, denn zum Saisonstart gehört der 28-Jährige zu den besten Verteidigern im Unterhaus!

Bei Soufiane El-Faouzi, der ähnlich gut wie Kurucay eingeschlagen hat, soll sich die Scouting-Abteilung ebenfalls gegen eine Verpflichtung ausgesprochen haben. Schalke nahm den laufstarken Mittelfeldspieler trotzdem unter Vertrag, da die Daten des 23-Jährigen zu verlockend waren. Auch hier wäre dem S04 wohl ein guter Griff entgangen, hätte man auf Manga und sein Team gehört.

Ein weiteres Beispiel, warum es zwischen Manga und Schalke einfach nicht gepasst hat: Als sich die Gespräche über eine Verpflichtung von Muslic-Wunschspieler Nikola Katic hinzogen, bat Baumann den Kaderplaner, parallel weitere Alternativen zu nennen. Dabei wurden wochenlang über einen Spieler gesprochen - bis sich herausstellte, dass eine Ablöse von "mehreren Millionen Euro" fällig wäre. Was natürlich viel zu viel für Königsblau war. Ein Vorschlag, der sich somit als Reinfall entpuppte.

Auch bei der Trainerfrage hatte Manga wohl eine andere Vorstellung als Baumann und Tillmann. Der Kaderplaner wollte am liebsten Raul oder Markus Anfang holen, während Baumann und Tillmann sich auf Miron Muslic fokussierten; daneben waren Horst Steffen und Lukas Kwasniok ein Thema.

All das zeigt: Die Diskrepanzen zwischen Manga und seinen Vorgesetzt waren viel zu groß, folglich wurde er immer weniger in die Entscheidungen eingebunden. Daneben soll Manga die Leitung der Knappenschmiede, die ebenfalls in seinen Arbeitsbereich fiel, "fast völlig vernachlässigt" haben.


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