Saudi-Einstieg bei Barca?

Seit Jahren plagen den FC Barcelona finanzielle Probleme, was regelmäßig zu Dramen bei der Spielerregistrierung führt. Doch die Geldsorgen könnten bald der Vergangenheit angehören: Die Beziehungen mit Saudi-Arabien sollen ausgebaut werden.
Präsident Joan Laporta ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, um mehr Geld einzunehmen.
Präsident Joan Laporta ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, um mehr Geld einzunehmen. / Diego Souto/GettyImages
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Wird der FC Barcelona der nächste Klub, der sich dem Geld der Wüste verschreibt? Einem Bericht vom Journalisten Sacha Tavolieri ist das gar nicht so unwahrscheinlich. Er berichtet nämlich, dass sich die Führungsetage der Katalanen in Monaco mit Majed Al-Jumaan, dem Vorsitzenden von Al-Nassr, der zudem eine Schlüsselrolle im Projekt "Vision 2030" einnimmt. Ziel der Initiative ist es, die saudische Liga wettbewerbsfähiger zu machen, aber auch die internationale Reputation Saudi-Arabiens zu verbessern. Zu diesem Zweck stieg das Königreich mit seinem Public Investment Fund (PIF) bereits bei Newcastle United ein.

Tiefere Beziehungen zwischen Barça und Saudi-Arabien?

Nun soll Barca allerdings nicht vom PIF übernommen werden, wie es bei den Magpies der Fall war. Auch wenn das finale Ergebnis der Sitzung laut Tavolieri noch nicht klar sei, so wird Al-Jumaan in naher Zukunft in Barcelona zu weiteren Gesprächen erwartet. Bei diesen soll es dann um eine Position als Funktionär für Geschäftsentwicklungen bei den Blaugrana gehen, um die Geschäftsbeziehungen zwischen den Vereinen und Ländern zu vertiefen und zu verbessern. Genauere Details zu der Rolle gibt es noch nicht, es wird jedoch erwartet, dass er in Zukunft eine wichtige Position bei Barca einnehmen wird.

Ein weiteres Zahnrad im Sportwashing-Mechanismus?

Inwieweit dieses Engagement auch Finanzspritzen für die Blaugrana beinhaltet, ist aktuell noch unbekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass eine mögliche Zusammenarbeit mit Al-Jumaan und dadurch auch mit Al-Nassr, finanzielle Vorteile für Barca bedeutet.
Auf der anderen Seite wäre eine Zusammenarbeit mit dem FC Barcelona ein weiterer bedeutender Schritt für das Königreich für ihre Vision 2030 und ein weiteres Beispiel des Sportwashings, durch das Saudi-Arabien von den Problemen im eigenen Land ablenken will. Barca dürfte das am Ende jedoch wenig interessieren, schließlich könnte die Zeit der kreativen Tricks für Spielerregistrierungen mit dem Engagement von Al-Jumaan ein Ende finden.


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