S04-Statement zu Rassismus-Eklat - "Da kotz’ ich mich an!"

Im Pokalduell gegen Lok Leipzig wurde Christopher Antwi-Adjei rassistisch beleidigt. Die Knappen fanden im Anschluss klare Worte. Antwi-Adjei brachte den Vorfall zur Anzeige. Richtig und wichtig!
Christopher Antwi-Adjei wurde rassistisch beleidigt
Christopher Antwi-Adjei wurde rassistisch beleidigt / IMAGO/Picture Point
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Mit ganz viel Mühe hat sich der FC Schalke 04 in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Lok Leipzig durchgesetzt. In der 107. Minute der Verlängerung erlöste Joker Bryan Lasme die Knappen mit dem 1:0-Siegtreffer.

Überschattet wurde die Partie aber schon viele Minuten zuvor. Bei einem Einwurf in der 13. Minute wurde Christopher Antwi-Adjei rassistisch beleidigt. Im Anschluss flog auch noch ein Gegenstand von den Rängen auf den S04-Stürmer. Die Partie wurde unterbrochen und nach einigen Minuten fortgesetzt.

"Chris wird hier über 120 Minuten vom Publikum ausgepfiffen. Da kotz’ ich mich an!"

S04-Coach Miron Muslic

"Was heute passiert ist, hat nirgends etwas verloren. Das Schlimmste für mich ist dann: Chris wird hier über 120 Minuten vom Publikum ausgepfiffen. Da kotz’ ich mich an!", wählte S04-Coach Miron Muslic auf der Pressekonferenz nach dem Spiel klare Worte.

Schalke mit Statement zum Rassismus-Vorfall in Leipzig

Schalke veröffentlichte am Sonntagabend ein Statement zu den Vorfällen. "Nach Hinweisen von Antwi-Adjei und Kenan Karaman unterbrach das Schiedsrichtergespann die Partie, damit der Heimverein eine Durchsage im Stadion machen konnte. Statt Verständnis zu zeigen, pfiffen Teile des Heimpublikums Antwi-Adjei bei jeder Ballberührung bis zum Abpfiff aus - eine völlig unverständliche und enttäuschende Reaktion", heißt es darin.

"Es ist sehr enttäuschend, so etwas heutzutage noch erleben zu müssen. Das gehört sich nicht. Ich hoffe, dass diese Person noch einmal über ihre Worte nachdenkt."

Christopher Antwi-Adjei

Sportvorstand Frank Baumann ergänzte: "Zuallererst tut es mir für Christopher sehr leid, dass er sich solche Worte anhören muss. Wir verurteilen dieses Verhalten aufs Schärfste und hoffen, dass derjenige ausfindig gemacht wird. Die Fans und Mitglieder von Schalke 04 haben sich in Satzung und Leitbild klar und unmissverständlich zum Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus bekannt, als Verein und Vorstand vertreten wir diese Werte mit aller Deutlichkeit. Wir stehen fest an Christophers Seite."

Und auch Antwi-Adjei äußerte sich: "Es ist sehr enttäuschend, so etwas heutzutage noch erleben zu müssen. Das gehört sich nicht. Ich hoffe, dass diese Person noch einmal über ihre Worte nachdenkt." Wie Schalke bekannt gab, hat der 31-Jährige nach dem Spiel Anzeige gestellt, die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Auch Lok Leipzig hat ein Statement zu den Vorfällen abgegeben und sich entschuldigt: "Selbstverständlich entschuldigen wir uns im Namen des gesamten 1. FC Lok Leipzig in aller Form bei Christopher Antwi-Adjei und dem FC Schalke 04! Rassismus in jedweder Form hat in keinem Stadion der Welt und überhaupt nirgendwo etwas zu suchen. Rassismus ist keine Meinung, sondern ausgelebte Unmenschlichkeit und mit den Werten des 1. FC Lok nicht vereinbar, denn wir haben 'keen Bock auf Rassismus!'"


Die Highlights der Partie im Video


Rassismus-Vorfall auch bei FCK-Spiel

Leider blieb der Rassismus-Vorfall in Leipzig nicht der einzige an diesem Pokal-Wochenende. Auch beim Duell zwischen RSV Eintracht Stansdorf und dem 1. FC Kaiserslautern wurde ein Lautern-Spieler beim Aufwärmen beleidigt. Der Täter konnte bereits kurz nach Spielende ermittelt werden.


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