Riesige Ablöse-Lücke und verhärtete Fronten im Woltemade-Poker - Bericht

Die Drähte zwischen München und Stuttgart laufen heiß. Die Fronten scheinen in den Gesprächen um einen Transfer von Nick Woltemade aber verhärtet zu sein. VfB-Boss Alexander Wehrle soll ein persönliches Treffen abgelehnt haben.
Nick Woltemade will zum FC Bayern
Nick Woltemade will zum FC Bayern / Stuart Franklin/GettyImages
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Der FC Bayern soll Nick Woltemade schon kurz nach dem DFB-Pokalfinale von einem Wechsel nach München überzeugt haben. Demnach stand auch schon vor der U21-EM fest, dass der 23-jährige Shootingstar den VfB Stuttgart in diesem Sommer verlassen möchte, um künftig für den Rekordmeister aufzulaufen.

Ob er diesen Wunsch erfüllt bekommt, bleibt aber fraglich. Viel wurde in den vergangenen Tagen darüber berichtet, wie unterschiedlich die Ablösevorstellungen beider Klubs sind. Medial waren die FCB-Bosse darum bemüht, die Wogen zu glätten. "Momentan ist sehr viel um uns herum. Es gibt ja den sogenannten Transferjournalismus mittlerweile, der extrem ist. Wo man jeden Tag oder jede Stunde irgendwo schauen könntest. Ich versuche aber, mich davon freizumachen - und ich hoffe, andere auch…", erklärte Sportvorstand Max Eberl jüngst.

Wen er damit gemeint haben dürfte, ist offensichtlich: die VfB-Bosse um Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Vorstandsboss Alexander Wehrle.

Laut Bild sollte das erste konkrete Bayern-Angebot für Woltemade Anfang dieser Woche auf dem VfB-Tisch liegen. Wie die Bild weiter berichtet, kamen bislang aus München allerdings weder ein offizielles Angebot noch konkrete Ablöse-Zahlen.

Vor rund einer Woche sollen die Bayern den VfB darüber informiert haben, dass man Woltemade in diesem Sommer verpflichten möchte und mit dem Stürmer bereits einig sei. Die Stuttgarter sollen betont haben, dass der 23-Jährige nicht zum Verkauf stehe. Eine Ausstiegsklausel im bis 2028 gültigen Vertrag besitzt Woltemade nicht.

Wie schließt sich die 30-Millionen-Euro-Lücke?

Weil die Gespräche über einen Transfer kaum voranschreiten, soll FCB-Boss Jan-Christian Dreesen mittlerweile Wehrle persönlich angerufen haben. Laut Bild machte der VfB-Chef seinem Münchner Kollegen klar, dass man nicht unter einer Summe in Höhe von 80 Millionen Euro verhandeln möchte. Die Bayern auf der anderen Seite, sollen nicht bereit sein, mehr als 50 Millionen Euro Ablöse zu zahlen.

Wie die 30-Millionen-Euro-Lücke geschlossen werden soll, bleibt offen. Wehrle soll deshalb auch ein persönliches Treffen mit Dreesen abgelehnt haben. Derweil versuche Eberl die Wogen wieder etwas zu glätten. Am späten Mittwochabend habe es nach Bild-Infos ein Telefonat mit Wohlgemuth gegeben.

Doch die Situation ist und bleibt kompliziert. Die Bayern stehen dabei immer mehr unter Druck. Nach den Transfer-Pleiten dieses Sommers braucht vor allem Eberl einen Statement-Transfer für die Offensive dringender denn je. Scheitert er auch bei Woltemade, dürften die Diskussionen um den Job des Bayern-Sportchefs wieder neu entfacht werden.


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