Rekordjagd trifft auf Pokal-Albtraum: Warum das Köln-Spiel für Kompany zur echten Prüfung wird

13 Siege in 13 Spielen – Bayern ist in Topform. Doch im DFB-Pokal warten die Geister der Vergangenheit. Gegen Köln zählt für Kompany nur das Weiterkommen.
Sind die Bayern bereit für den nächsten Meilenstein?
Sind die Bayern bereit für den nächsten Meilenstein? / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Die Stimmung beim FC Bayern könnte auf dem Papier kaum besser sein. 13 Pflichtspiele, 13 Siege, 47:9 Tore – die Mannschaft von Vincent Kompany eilt von Erfolg zu Erfolg. Mit dem jüngsten 3:0-Sieg in Gladbach stellten die Münchner eine Bestmarke der AC Mailand aus der Saison 1992/93 (ebenfalls 13 Siege) ein. Am Mittwochabend beim 1. FC Köln geht es nun um den alleinigen Startrekord in Europas Top-fünf-Ligen.

Doch während die Bayern in der Liga makellos dastehen, ist der DFB-Pokal das große Sorgenkind. Das Spiel in Köln ist für Kompany und sein Team die erste echte Reifeprüfung, ob sie den Pokal-Fluch der letzten Jahre besiegen können.

Die Bosse fordern Berlin

Der letzte Pokalsieg und die letzte Finalteilnahme der Bayern datieren aus dem Jahr 2020 unter Hansi Flick. Was danach folgte, war eine Serie von unerwarteten Pleiten, in der die Münchner drei Mal bereits in der zweiten Runde scheiterten. Unvergessen ist die historische 0:5-Demütigung gegen Gladbach, aber auch das peinliche 1:2 beim Drittligisten Saarbrücken und das Achtelfinal-Aus der Vorsaison bei Bayer Leverkusen.

Die Vereinsführung hat den Pokal für diese Saison daher neben der Meisterschaft klar als Ziel ausgegeben. Präsident Herbert Hainer erklärte bereits im April, dass ein Triumph in Berlin eine "Vorgabe sein" solle. Auch Sportdirektor Christoph Freund betonte vor dem Köln-Spiel: "Der Hunger ist sehr, sehr groß. Es ist ein Knockout-Spiel und alle haben den großen Wunsch, wieder nach Berlin zu kommen."

Kompany: "Lieber, wenn wir ein bisschen Druck haben"

Ein Ausscheiden in Köln würde nicht nur den ersten Titel der Saison kosten, sondern auch die exzellente Stimmung trotz der Rekordjagd empfindlich trüben. Zudem wäre es ein Dämpfer vor den anstehenden Top-Spielen in der Liga gegen Leverkusen und in der Champions League in Paris.

Trainer Vincent Kompany gibt sich angesichts der Drucksituation gelassen. "Man spürt immer, dass der Pokal etwas Besonderes ist. Ich habe es immer lieber, wenn wir ein bisschen Druck haben", erklärte der Belgier. "Das hat bisher nie einen schlechten Impact auf die Leistung meiner Mannschaft gehabt."

Personell sieht es gut aus. "Unser Kader ist genauso so, wie er sein muss, um in diese drei Spiele anzugehen", so Kompany. Josip Stanisic, Serge Gnabry und Raphaël Guerreiro sind alle wieder voll einsatzbereit.

Ex-Kölner Urbig ersetzt gesperrten Neuer

Eine entscheidende Änderung gibt es im Tor: Manuel Neuer fehlt gesperrt. Der Kapitän hatte im letztjährigen Achtelfinale gegen Leverkusen nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen.

Für ihn rückt Jonas Urbig zwischen die Pfosten. Für den 22-Jährigen ist es ein besonderes Spiel: Urbig wechselte erst im Januar 2025 für sieben Millionen Euro vom 1. FC Köln nach München. Nun muss er ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub beweisen, dass die Bayern den Pokal-Fluch beenden können.


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