Rein und wieder raus: Hoeneß erklärt "Höchststrafe" für Führich
Von Felix Roche

So ganz zufrieden wird Chris Führich nach dem ersten Heimsieg der Saison nicht gewesen sein. Durch den 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach konnte Führichs VfB Stuttgart nach der Auftaktniederlage gegen Union Berlin zwar eine erste Mini-Krise verhindern. Der deutsche Flügelspieler bekam aber das zu spüren, was im Fußball als Höchststrafe bezeichnet wird. Er wurde in einem Spiel ein- und wieder ausgewechselt. Für seinen Trainer Sebastian Hoeneß war die Maßnahme aber gar "nicht so ungewöhnlich".
Undav früh verletzt
Chris Führich kam nämlich schon in der 14. Minute auf das Spielfeld. Grund dafür war die Verletzung von Deniz Undav. Deswegen war Führichs Spielanteil "fast gleichzusetzen mit einem Startelfeinsatz" erklärte Hoeneß und ergänzte: "Natürlich ist es für den Jungen hart, nicht schön, aber trotzdem muss ich in dieser Phase des Spiels eine Entscheidung treffen. Wir wollten Frische reinbringen und einen neuen spielerischen Impuls. Und dann muss ich mir die Frage stellen, welchen meiner Offensivspieler ich rausnehme."
Eine andere Möglichkeit sah Hoeneß nicht. Jamie Leweling hatte seinen Gegenspieler Joe Scally "gut beschäftigt" und "auch eine Gelbe Karte provoziert". Dazu sei Tiago Tomas "auch sehr aktiv und agil" gewesen und habe die Gladbacher Defensive "immer wieder mit Tiefenläufen beschäftigt". Weil Ermedin Demirovic ein anderer Spielertyp sei, "gab es aus meiner Sicht halt nur noch diese eine Möglichkeit", erklärte Hoeneß nach dem Spiel.
Diesen Erklärungsansatz hatte Hoeneß jedenfalls vor der Auswechslung von Führich. Zehn Minuten später sah es dann anders aus, weil sich Tiago Tomas verletzte. "Rückblickend wäre es dann wahrscheinlich eher Tiago gewesen. Aber ich kann nicht in die Spieler reinschauen." Die Enttäuschung bei Führich konnte der Fußballlehrer natürlich verstehen: "Ich habe ihm in dem Moment mitgeteilt, dass ich weiß, dass es nicht einfach ist. Aber Entscheidungen müssen getroffen werden."
Chema trifft zum Sieg
Am Ende wird es auch egal gewesen sein. Der maximale Erfolg der Mannschaft stand im Vordergrund und den haben sie am Samstagnachmittag erreicht. Grund dafür war der Siegtreffer von Neuzugang Chema, der gerade einmal eine gute Woche beim VfB Stuttgart ist. "Ich denke, diesen Tag wird er nicht vergessen", fasste Hoeneß den Tag vom 20-Jährigen zusammen.
Weitere VfB Stuttgart-News lesen:
feed