RB Leipzigs Vertragskniffe: So trickst sich der Klub zum Umbruch
Von Leonard Schmidt

Nach einer sportlich enttäuschenden vergangenen Saison wollte RB Leipzig alles auf links drehen. Die sichtbarsten Schritte nach außen: Die Abgänge von Loïs Openda und Xavi Simons. Beide waren zwar die Stars auf dem Papier – aber sie haben das Team weder getragen noch eine Siegermentalität vorgelebt. Genau das war eines der großen Probleme.
Aber es ging nicht nur um einzelne Spieler. Intern wurde in Leipzig ein echter Umbruch aufgesetzt.
Der Plan: Kosten runter, Alter runter, Anspruch rauf
Laut Bild hat die Klubführung vor allem zwei Dinge ins Visier genommen: Verträge und Gehaltsstruktur.
Die Personalkosten sollen um rund 20 Prozent runter und das Durchschnittsalter im Kader soll sinken.
Dass gerade Openda und Simons weg sind, ist für diesen Plan kein Kollateralschaden – sondern absolut gewollt. Leipzig will keinen teuren, launischen Star-Kader, sondern eine hungrige, kontrollierbare Mannschaft.
Dazu kommt ein zweiter Punkt: In Leipzig war man wohl heftig unzufrieden mit der Einstellung in der Kabine. Laut Bild-Infos soll die Mannschaft wieder mehr Kampfgeist, mehr Biss, mehr „wir gegen den Rest“ bekommen. RB will zurück zu diesem ekeligen, giftigen Leipzig-Fußball.
Neue Vertragslogik: Mentalität gibt’s nicht mehr umsonst
Um das durchzudrücken, dreht RB jetzt auch an den Verträgen. Zwei Klauseln sind dabei entscheidend:
- Champions-League-Klausel: Wird die Königsklasse verpasst, geht das Gehalt runter – und zwar um bis zu 30 Prozent.
- Prämien-Stopp: Interne Punkteprämien werden nicht mehr direkt nach jedem Sieg ausgeschüttet, sondern erst am Saisonende.
Die Idee dahinter ist ziemlich klar: Prämie gibt’s nicht mehr fürs „ein bisschen gut spielen“, sondern erst, wenn die komplette Saison auf Maximum gelaufen ist. Kein Ausrollen, kein Zurücklehnen.
Heißt übersetzt: Wer in Leipzig gutes Geld verdienen will, muss liefern – bis Saisonende.
Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer bringt es auf den Punkt: "Wir brauchen Spieler, die sich zu 100 Prozent mit diesem Klub identifizieren. Spieler, die dankbar sind, für RB Leipzig zu spielen – und nicht andersherum".
Das Gesicht des Umbruchs: David Raum
Das Symbol für diesen neuen Weg ist gerade David Raum. Der Kapitän wirkt seit Saisonstart frischer, aggressiver, lauter. Genau dieser Mentalitäts-Typ, den Leipzig wieder haben will. Laut auf dem Platz, ungemütlich für den Gegner, null Angst vor Drecksarbeit.
Raum hat das zuletzt auch bei der DFB-Elf gezeigt: In der schweren WM-Quali war er einer der auffälligsten, nicht nur mit Ball, sondern vor allem in Sachen Kampf und Haltung. Genau so einen Spieler will RB jetzt vorne hinstellen und sagen: Das ist unser Standard.
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