Zwist mit Tuchel? Hoeneß-Aussagen sorgten beim FC Bayern für Verwunderung

Uli Hoeneß
Uli Hoeneß / Johannes Simon/GettyImages
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Die gegenüber Thomas Tuchel kritischen Kommentare seitens Uli Hoeneß haben beim FC Bayern für Verwunderung gesorgt. Das eigentlich so gute Verhältnis zwischen dem Coach und dem Ehrenpräsidenten scheint beschädigt zu sein.

Keine Frage: Wer die Freistellung des vorigen Trainers in aller Öffentlichkeit als "nicht unbedingt klug" bezeichnet, wie Uli Hoeneß es zuletzt beim BR gemacht hat, der beschädigt den aktuellen Trainer. Wäre der Ehrenpräsident doch so zufrieden mit Thomas Tuchel, gäbe es erst gar keinen Grund, Julian Nagelsmann hinterher zu weinen.

Allem Anschein nach ist das eigentlich sehr gute Verhältnis zwischen Tuchel und Hoeneß durch den Transfer-Sommer angekratzt worden. Dabei sind sie aus einer sehr vielversprechenden Position heraus gestartet. Während sich der Coach noch vor seinem Amtsantritt extra beim Aufsichtsratmitglied und heimlichen Klub-Chef meldete, machte Hoeneß frühzeitig und auch symbolisch seine Unterstützung deutlich.

Offenbar ist das schon wieder Schnee von gestern. Dass der 71-Jährige auch ganz klar der Tuchel-These widersprach, dass der Kader etwas dünn geraten sei, deutet auf eben jenes beschädigtes Verhältnis hin. Auch wenn man die Ansicht des Cheftrainers nicht teilt, gibt es doch eigentlich keine Notwendigkeit, ihm - ebenfalls öffentlich - diese Meinung abzusprechen und ihn damit in ein schlechtes Licht zu rücken.

FCB-Führung über öffentliche Hoeneß-Kritik verwundert

Den Informationen der Sportbild nach, haben die Hoeneß-Aussagen in der Führungsetage des FC Bayern für Unverständnis gesorgt. Auch die Verantwortlichen rund um Jan-Christian Dreesen, Christoph Freund und vermutlich auch Karl-Heinz Rummenigge scheinen ob der Kritik überrascht gewesen zu sein.

Das wäre nicht verwunderlich, schienen die Münchener zuletzt doch auf eine ruhige Arbeitsatmosphäre hinzuarbeiten - die durch Hoeneß zweifelsohne nun wieder torpediert wurde.

Als Hintergrund dieser plötzlichen, wenngleich zumindest zum Teil indirekten Kritik an Tuchel, vermutet die Sportbild die Nachwehen aus dem vergangenen Transferfenster. Der Coach hatte sich immer wieder für einen defensiven Sechser ausgesprochen, und zwar ebenso regelmäßig wie deutlich. Hoeneß sah dafür keinerlei Notwendigkeit und betonte stattdessen: "Die Frage auf der Sechs stellt sich mir gar nicht." Dabei verwies er auf die Verpflichtung von Konrad Laimer.

Und während Tuchel auf ein Nachziehen im Winter hofft, macht der Ehrenpräsident schon jetzt deutlich, dass es keine größeren Aktivitäten geplant sind. "Die ganz große Transferoffensive", betonte er, "wird es mit Sicherheit nicht geben". Kleine Ergänzungen zum Kader seien ein anderes Thema.


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