Bericht: Zweifel beim FC Bayern an Tuchel wachsen
Von Yannik Möller

Die Heimniederlage gegen Werder Bremen hat den FC Bayern in eine angespannte Stimmung versetzt. Intern nimmt die Kritik an Thomas Tuchel offenbar weiter zu.
Wenn der FC Bayern am Mittwochabend gegen Union Berlin antritt, ist alles andere als ein möglichst souveräner Heimsieg schon eine Gefahr für die Stimmungslage an der Säbener Straße. Die Heimniederlage gegen Werder Bremen am vergangenen Sonntag hat für eine Art Schock gesorgt, was vor allem an den Aussagen von Thomas Tuchel nach dem Spiel abzulesen war.
Wie die Sportbild berichtet, nimmt die Kritik am Trainer auch wieder weiter zu. Und das geschieht nicht nur seitens mancher Spieler, die mit Tuchel noch immer zu fremdeln scheinen, sondern auch innerhalb der Führungsetage.
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Seine Aussage, man könne nicht einmal mehr das gute Training loben, weil das angesichts solcher Spiele nicht mehr glaubwürdig wäre erscheine, habe die Bosse "regelrecht geschockt". Es soll Erinnerungen an die letzten Hilferufe von Julian Nagelsmann wachgerufen haben, als dieser zum Auftakt in das Vorjahr schon darüber klagte, die Mannschaft einfach nicht auf einen besseren Pfad gelotst zu bekommen.
Eine kleine, aber vielsagende Geste war das Abwinken von Uli Hoeneß am Sonntag. Eigentlich waren noch ein paar Minuten zu spielen, doch glaubte das noch immer sehr mächtige Aufsichtsratsmitglied wohl schon selbst nicht mehr an den Last-Minute-Ausgleich. Diese Geste mag zwar aus den Emotionen heraus entstanden sein, und doch - oder vielleicht auch gerade deshalb - bietet sie natürlich auch gegenüber Tuchel so manchen Interpretationsspielraum.
Schlussendlich sind es zu wenig überzeugende Auftritte, die die Münchener unter Tuchel hinlegen. Die reinen Statistiken der zusammengefassten Spiele mögen zwar gut aussehen, wie etwa zur Hinrunde. Aber die Leistungen, vor allem in der Bundesliga, sind vergleichsweise selten von Souveränität geprägt. Zu oft wird der Sack nicht vorzeitig zu gemacht, zu oft gerät die Mannschaft unter Druck - zu selten reisen die Bayern an, gewinnen mit 3:0 und lassen während der 90 Minuten keinen Zweifel daran, wer in Deutschland der Branchenprimus ist. Und genau das ist nun einmal das Selbstverständnis, das auch Tuchel erfüllen muss.
Entsprechend wichtig wird es für den Cheftrainer sein, nun wieder vorrangig mit konstanten Siegen, aber auch mit einem entsprechend dominanten Spielstil auftrumpfen zu können. Rund zehn Monate nach seinem Amtsantritt ist noch immer zu wenig Tuchel-Bayern und zu viel Zufall zu sehen, so offenbar die Kritik seitens der Chefetage.
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