Zum Bundesliga-Restart: So sieht die beste Schalke-Elf aus
Von Yannik Möller

Mit der Meldung von Reuters, dass der Restart der Bundesliga am 15. Mai möglich sein soll, schweift ein vorsichtiger Blick auf den theoretischen Spielplan. Schalke 04 könnte für eine erste Aufstellung wieder auf so manchen verletzten Spieler bauen und eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen.
Mit Spannung und Interesse wird die nächste Konferenz der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer erwartet - am Mittwoch ist es soweit, neue Maßnahmen und Lockerungen könnten beschlossen werden. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, aus Regierungskreisen habe man erfahren, dass die Bundesliga grünes Licht für eine Fortsetzung des Spielbetriebs bekommen wird. Grundlagen werden dafür das seitens der DFL ausgearbeitete und angeordnete Hygiene-Konzept sein, sowie die mittlerweile selbstverständlichen Geisterspiele.
Schalke als sportlicher Profiteur des Restarts: Viele Verletzte wieder einsatzbereit
Wenn der Ball wieder rollt, wird es neben den alltäglichen Diskussionen zur Hygiene, zum Virus und zu den getroffenen Maßnahmen auch wieder einen Austausch bezüglich der möglichen Aufstellungen geben. Dadurch, dass der Spielbetrieb über einige Wochen ruhen musste, konnten einige verletzte Spieler ins Training zurückkehren. Auch Schalke 04 würde davon sportlich profitieren, da u. a. Suat Serdar und Omar Mascarell wieder fit sein dürften. 90min wirft einen Blick auf die vermutlich beste S04-Startelf, die Trainer David Wagner zum Liga-Restart auswählen könnte.
Tor und Abwehr: Schubert - Kenny - Todibo - Nastasic - Oczipka
Nachdem Alexander Nübel vom Amt des Kapitäns abgesetzt und als Nummer eins aus dem Tor genommen wurde, ist Markus Schubert der blau-weiße Rückhalt gewesen. Der 21-Jährige, der in der nächsten Saison vermutlich mit Ralf Fährmann um den Stammplatz im Tor konkurrieren wird, wird definitiv im Tor stehen. Er hat bereits das ein oder andere Mal unter Beweis gestellt, wieso auch ihm eine gute Karriere vorausgesagt wird.
Als Rechtsverteidiger kann und muss Wagner weiterhin auf Jonjoe Kenny setzen. Der Leihspieler des FC Everton hat sich schnell in der Bundesliga zurechtgefunden, und auch der Coach lobte ihn zuletzt sehr. Durch seine mutigen Laufwege nach vorne wäre er ein wichtiger Teil der Offensiv-Bemühungen.
Da Ozan Kabak - trotz der wochenlangen Verschiebung - noch immer durch seine schwere Wirbelverletzung ausfallen dürfte, wäre Jean-Clair Todibo der passende Ersatz in der Innenverteidigung. Der junge Franzose, ebenfalls bis zum Sommer ausgeliehen, konnte sein Talent auch schon unter Beweis stellen. Vor allem im Spielaufbau war er eine zentrale Figur der S04-Defensive.
Bei Kabak gab es sogar zuletzt die Sorgen, dass er als Diabetiker womöglich generell vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden könnte, da er ein möglicher Teil der Risikogruppe wäre. Diese vom kicker berichtete Sonderregelung trifft auf den Innenverteidiger jedoch nicht zu, stellte Sportvorstand Jochen Schneider gegenüber der WAZ klar: "Wenn er fit ist, kann er auch spielen."
An Todibos Seite kann Wagner wieder auf Salif Sané vertrauen. Der 29-Jährige kurierte bis zuletzt seine Knieverletzung aus, doch wäre er wohl im Abwehrzentrum gesetzt. Als Alternative stünde Matija Nastasic bereit.
Als Linksverteidiger ist Bastian Oczipka der geeignetste Kandidat für die Startelf im ersten Spiel. Nicht nur, weil es womöglich zunächst gegen Borussia Dortmund gehen würde und dort Erfahrung ein wichtiger Aspekt sein könnte, sondern auch, da er - im Gegensatz zu Juan Miranda - durch die bisherige Rückrunde eingespielt war. Der junge Spanier hat bislang leider nicht genug Einsätze für Königsblau sammeln können, als dass er direkt ins erste Spiel geworfen werden könnte.
Mittelfeld: Zurück zum 4-2-3-1 - Mascarell wieder einsatzbereit
Neben den beiden eher üblichen Formationen des S04 in der aktuellen Saison, dem 4-4-2 und dem 4-2-3-1, hat David Wagner in den letzten Spielen auch auf ein sehr vorsichtiges und defensives 5-4-1 gesetzt. Zum Restart sollte jedoch wieder der Mut zur Offensive im Vordergrund stehen, wofür sich das auch flügellastige 4-2-3-1 eher anbieten würde.
Die Doppelsechs könnten Omar Mascarell und Suat Serdar bilden. Mascarell, dessen Saison-Aus durch seinen Sehnenabriss am Adduktorenbereich eigentlich besiegelt schien, wird sportlich von der Liga-Auszeit profitieren. Durch seine schnelle Heilung visierte er zuletzt die erste Maiwoche als Einstieg ins Mannschaftstraining an. So könnte er für die zweite oder dritte Woche eine Option für die Startelf sein.
Auch Serdar fehlte zuletzt öfter angeschlagen und verletzt, erst machte ihm eine Sprunggelenksverletzung einen Strich durch die Rechnung, danach war es ein Zehenbruch. Er ist mittlerweile ebenfalls wieder fit und kann somit seinen enorm wichtigen Mix aus defensiver Aggressivität, sowie dem wichtigen Umschaltspiel mit eingebauter Torgefahr (bereits sieben Treffer) ins Spiel einfließen lassen.
Die offensive Dreierreihe könnte man schnell und dribbelstark gestalten. Amine Harit kann als Zehner auflaufen, muss dort aber an seine starken Leistungen aus der Hinrunde anknüpfen. Dort zeigte der 22-Jährige, wie wichtig er als Kreativspieler für das Offensivspiel der Schalker ist.
Neben ihm kann Benito Raman den Flügel bearbeiten und dort seine teils unfassbare Geschwindigkeit nutzen. Im Sinne der notwendigen Kreativität, um sich wieder mehr Torchancen erspielen zu können, wäre ein einflussreiches Spiel über die Flügel viel wert.
Rabbi Matondo dürfte diese Rolle auf der anderen Seite übernehmen, auch er besticht vor allem durch sein Tempo. Eine Alternative könnte Daniel Caligiuri sein, der ebenfalls nach einem Innenbandriss auf den Platz zurückkehren könnte. Dass er über gutes Heilfleisch verfügt, hat er bereits im vergangenen Sommer nach seinem Syndesmosebandriss unter Beweis gestellt.
Der Sturm: Kutucu mit Spielwitz und wichtigem Zug zum Tor
Im Sturm würde Schalke im 4-2-3-1 zwar nur eine Spitze aufbieten, doch stünde dieser Stürmer dank der offensiven Ausrichtung mit dem Ziel der schnellen Balleroberung nicht alleine auf weiter Flur. Ahmed Kutucu könnte diese Rolle übernehmen und somit seinen ersten Startelf-Einsatz der bisherigen Bundesliga-Saison feiern. Das Schalker Eigengewächs besticht durch seine Unbekümmertheit und seinen direkten Zug zum Tor - etwas, das dem S04 über die letzten Spiele regelmäßig fehlte.
Benito Raman könnte eine Alternative sein, und Kutucu entweder auf den Flügel oder zunächst auf die Bank rotieren. Dann müssten Matondo und Caligiuri die Außenbahnen übernehmen, oder auch Harit, der wiederum von Suat Serdar ersetzt werden könnte.