Zalazar mit Spitze gegen Ex-Trainer auf Schalke
Von Yannik Möller
Thomas Reis hat Schalke 04 gefestigt, den deutlichen Absturz gestoppt und der Mannschaft zumindest wieder die Chance auf den Klassenerhalt gegeben. Das weiß Rodrigo Zalazar sehr zu schätzen. Er sieht teils deutliche Unterschiede zu den vorigen Trainern.
In den letzten Wochen, bevor Thomas Reis auf Schalke übernommen hatte, befand sich das Team im freien Fall. Sowohl in der Tabelle, was den Klub überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht hat, als auch auf dem Platz. Es konnte weder von engagierten, leidenschaftlichen und schon gar nicht von guten Leistungen gesprochen werden.
Unter Reis hat dahingehend eine wichtige Veränderung eingesetzt. Zwar hat Königsblau noch immer größere Probleme auf dem Platz, was aber für einen Aufsteiger und Tabellenletzten nicht ungewöhnlich ist. Aber die Mannschaft tritt als Einheit auf, reißt sich den Allerwertesten auf, steht defensiv deutlich sicherer und kommt langsam aber sicher auch offensiv mehr in Fahrt. Der Sieg über den VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende war das Produkt großer Mühen in den vorigen Wochen.
Zalazar mit Lob für Reis - und mit einer Spitze gegen "die letzten Trainer"
"Ich denke, die Mannschaft hat sich seit Ankunft des neuen Trainers stark verbessert", zog auch Rodrigo Zalazar im Interview mit Sky ein sehr ähnliches Fazit.
"Ich denke, dass er uns dazu gebracht hat, unsere Spielweise und unser Pressing zu ändern, und ich denke, es war ein wichtiger Punkt für uns, weil wir etwas Neues brauchten", so der 23-Jährige weiter. Immerhin müsse man sich auch auf dem Platz wohlfühlen, um die notwendigen Leistungen abzurufen.
Auf die Frage, was Reis denn so anders mache, antwortete Zalazar: "Nun, ich denke, dass er vor allem den Spielern Vertrauen gibt, versucht, näher an uns heranzukommen, zu reden, versucht, uns die Dinge zu erklären, weil vielleicht einige Spieler, ich oder sonst jemand es noch nicht umsetzt. Er erklärt es auf sehr gute Weise." Nun habe die Mannschaft verstanden, worum es geht und wie die Philosophie des Coaches aussieht.
Bei den vorigen Trainern sei das "ganz anders" gewesen, führte der Spielmacher aus. Grundsätzlich habe zwar jeder Trainer "seine eigene Art zu spielen", aber: "Ich denke, dass wir uns mit den letzten Trainern vielleicht nicht so wohlgefühlt haben."
Eine kleine Spitze, die allen voran gegen Frank Kramer gerichtet sein dürfte, auch wenn Zalazar in der Mehrzahl sprach. Immerhin war zuvor Mike Büskens als Interimscoach zuständig, der aber eine sehr erfolgreiche Serie starten und den Aufstieg inklusive der Meisterschaft sichern konnte. Entsprechend wird sich der Uruguayer wohl eher auf die letzten Cheftrainer beziehen. Also allen voran auf Kramer, womöglich noch auf Dimitrios Grammozis.
Dass Reis nun auch über seine eigenen Emotionen eine Verbindung aufbaut, sieht Zalazar ebenfalls als positiven Aspekt: "Es ist schon ansteckend, wenn der Trainer auch da ist, pusht, motiviert. Man sieht ihn so engagiert mit der Mannschaft. Das ist schon ein Plus und bringt einen dazu auf dem Platz mehr zu geben."