Zalazar mit erneutem Empfehlungsschreiben - bleibt Grammozis stur?

Rodrigo Zalazar konnte sich erneut empfehlen
Rodrigo Zalazar konnte sich erneut empfehlen / Frederic Scheidemann/GettyImages
facebooktwitterreddit

Es war das zweite Spiel hintereinander von Schalke, in dem Rodrigo Zalazar zunächst auf der Bank saß. Im Nachhinein zweimal die falsche Personalentscheidung. Auch in Bremen konnte er erneut Eigenwerbung betreiben. Dimitrios Grammozis könnte ihn dennoch wieder auf die Bank setzen.


Es war eine der wenigen Personalfragen, die zur Aufstellung von Schalke 04 am vergangenen Samstagabend noch offen war: Setzt Dimitrios Grammozis im Mittelfeld erneut auf Dominick Drexler neben Kapitän Danny Latza oder darf Rodrigo Zalazar wieder in die Startelf rücken? Der Uruguayer hatte bei seiner Einwechslung am Spieltag zuvor für ordentlich frischen Wind sorgen können - musste gegen Werder Bremen aber erneut auf die Bank.

Und wieder war es die falsche Entscheidung. Darüber lässt sich im Nachhinein zwar leicht urteilen. Dennoch war es durchaus abzusehen, dass der 22-Jährige für mehr Gefahr und offensives Tempo sorgen würde, als Teamkollege Drexler. Entsprechend hatten zahlreiche S04-Fans seine Aufstellung gefordert.

In Bremen kam er dann schon zur Halbzeit ins Spiel. Der gelb-verwarnte Victor Palsson musste Platz machen, Latza rückte dadurch auf die Sechs. Seine erste Aktion war dann zwar ein potenziell gefährlicher Ballverlust, doch insgesamt konnte er erneut zeigen, weshalb ihn viele für einen notwendigen Startelf-Spieler halten.

Zalazar brachte nicht nur einen neuen und notwendigen Schwung ins Spiel mit dem Ball. Er war dabei einer der ganz wenigen Schalker, die auch mal zum Dribbling angesetzt haben. Die dadurch entstandenen Freiräume hätten die Gäste schon deutlich eher gebraucht. Das Tor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung geht zum Großteil auch auf die Leistung des 22-Jährigen zurück. Seinen starken Distanzschuss konnte Jiri Pavlenka nur eben so abprallen lassen, Simon Terodde musste nur noch abstauben.

So lieferte er in einem insgesamt sehr durchwachsenen S04-Spiel ein weiteres Empfehlungsschreiben ab. Seine Leistung war zwar bei Weitem nicht spektakulär, brachte aber erneut den frischen Wind und einen anderen Ansatz ins Spiel, den Königsblau gut gebrauchen kann.

Startelf-Rückkehr für Zalazar längst nicht gesichert: Grammozis und seine Mittelfeld-Konstellation

Nichtsdestotrotz ist längst nicht gesichert, dass die Leihgabe von Eintracht Frankfurt am nächsten Samstag von Beginn an aufspielen darf. Dann geht es gegen den SV Sandhausen. Eine so gute Gelegenheit, endlich mal wieder zu siegen, wird Schalke erst nach der Winterpause wieder bekommen. Doch gewinnen kann nur das Team, das zuverlässig Tore erzielen kann. Dahingehend wäre Zalazar zurzeit nachweislich die beste Mittelfeld-Option, um diese Chancen zu vergrößern.

Sich trotzdem auf der Bank wiederfinden könnte er, weil Grammozis gefestigte Strukturen zu haben scheint. Unter ihm gilt Palsson auf der Sechs als gesetzt, auch wenn er bei aller grundsätzlichen Zweikampfstärke spielerisch immer wieder vor große Probleme gestellt wird. Latza würde als Kapitän immer spielen, solange er fit ist, betonte er zuletzt noch. Und von Drexler erhofft sich der Coach ein mutiges, positiv-aggressives Zweikampfverhalten.

Dimitrios Grammozis
Dimitrios Grammozis schwankt weiter zwischen Drexler und Zalazar / Stuart Franklin/GettyImages

Eine Konstellation, die das Ballbesitzspiel lähmt. Unter Grammozis stellt sich also nach wie vor eigentlich nur die Frage, ob er Drexler für Zalazar eine Pause gönnt. Theoretisch wäre auch Latza auf der Sechs möglich, davor könnte Drexler statt für eher mit Zalazar aufspielen. Es wäre ein spielerisch deutlich besserer sowie mutigerer Ansatz. Diese Umstellung dürfte aber nahezu ausgeschlossen sein.

So bleibt es trotz zuletzt guter Spiele nach Einwechslungen dabei: Zalazar ist dadurch längst nicht wieder gesetzt. Die Frage, wer das Duo im zentralen Mittelfeld gegen Sandhausen geben wird, stellt sich somit erneut. Der Leihspieler wird wohl geduldig bleiben und sich weiterhin voll reinhauen müssen, um wieder die Nase vorne zu haben.