Zakaria spricht über seine Zukunft: "Habe keinen Karriereplan"

Gladbachs Denis Zakaria im Zweikampf mit Toni Kroos
Gladbachs Denis Zakaria im Zweikampf mit Toni Kroos / Quality Sport Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

Kaum ein Spieler war unter Marco Rose bei den Gladbachern so schwer zu ersetzen, wie Denis Zakaria. Mit seinen Leistungen konnte er aber nicht nur seine Borussia auf ein anderes Niveau heben, sondern hat gleichzeitig auch auf sich und sein Können aufmerksam gemacht. Gerüchte über einen Bayern-Wechsel will er nicht bestätigen, lässt sich jedoch für die Zukunft alles offen.

Bis zu seiner hartnäckigen und langwierigen Knieverletzung, die ihn von März bis November begleitete und somit 21 Spiele raubte, war Denis Zakaria die zentrale Figur im Mittelfeld bei Borussia Mönchengladbach. Unter Marco Rose war er in dessen erster Saison gesetzt wie kaum ein zweiter: 23 Mal stand er in der Bundesliga im Kader, davon nur einmal nicht in der Startelf. Im DFB-Pokal sowie in der Europa League absolvierte er alle übrigen Partien über die vollen 90 Minuten.

"Es lief schon alles sehr, sehr schnell. Das ist schon verrückt", blickte er im Interview mit Sport1 nun auf diese Zeit zurück. Gleichzeitig erklärte er auch, dass er während seiner langen Verletzungspause viel Zeit gehabt habe "um nachzudenken und die Dinge zu reflektieren". Dabei habe er gemerkt, wie schnell alles enden könnte: "Ich habe mir vorgenommen, noch mehr auf meinen Körper zu hören und die Zeit als Profi noch mehr zu genießen."

Marco Rose und Denis Zakaria profitieren viel voneinander
Marco Rose und Denis Zakaria profitieren viel voneinander / INA FASSBENDER/Getty Images

Zakaria über Bayern-Interesse: "Ich habe mit niemandem über einen Wechsel gesprochen"

Am Freitagabend muss die Borussia gegen den FC Bayern antreten - nicht nur das Non-Plus-Ultra der Liga, sondern auch der Verein, mit dem er bereits seit Längerem in Verbindung gebracht wird. Oftmals heißt es, er sei für die mittel- und langfristige Zukunft im Mittelfeld angedacht. "Ich habe mit niemandem über einen Wechsel gesprochen", so Zakaria, der damit betont, dass es bislang keinerlei Kontakt gab. Er fügte zudem hinzu: "Ich bin zu 100 Prozent auf Gladbach fokussiert und habe noch anderthalb Jahre Vertrag."

Das bedeutet jedoch auch, dass er - wenn er nicht alsbald ein neues und verlängertes Arbeitspapier (aktueller Vertrag bis 2022) unterschreibt - höchstwahrscheinlich im Sommer gehen müsste. Schließlich wäre es die letzte Chance für seinen Klub, noch eine (sehr ordentliche) Ablösesumme aus einem Wechsel zu bekommen. Dass er mit einem Marktwert von 40 Millionen Euro beziffert wird, mache ihn "persönlich stolz": "Mir gibt sie [die Zahl] Kraft, damit ich weiter hart an mir arbeite. Ich möchte dafür sorgen, dass diese Zahl in Zukunft noch größer wird."

Auch in der Champions League konnte Gladbach auf Zakaria zählen
Auch in der Champions League konnte Gladbach auf Zakaria zählen / Lars Baron/Getty Images

"Einen klassischen Karriereplan habe ich nicht": Zakaria lässt Gladbach-Zukunft bewusst offen

Somit bleiben die Bayern, gegen die die Fohlenelf nun wieder siegen möchte ("Ganz klar: Wir wollen auch gegen Bayern gewinnen!"), ein großes Thema rund um dem 24-jährigen Schweizer. Aber: "Einen klassischen Karriereplan habe ich nicht. Ich habe schon als junger Spieler davon geträumt, mal für einen der größten Vereine der Welt zu spielen. Um das irgendwann zu erreichen, muss ich hier in Gladbach hart arbeiten. Für den Moment bin ich bei der Borussia sehr zufrieden."

Passenderweise, so könnte man spekulieren, gab es vor wenigen Monaten auch einen Beraterwechsel. Statt von Ex-Bundesliga-Profi Mathieu Béda wird er nun von der Agentur Lian Sports vertreten - die auch für Jerome Boateng und Leroy Sané zuständig ist. Zakaria will dieser Entscheidung allerdings keine Bedeutung beimessen: "Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich in diesem Bereich eine Veränderung brauchte." Der Wechsel habe jedoch nicht an Béda gelegen, er sei ihm "wie ein Bruder" gewesen.

Somit bleibt das Wechsel-Thema eins der größten und lautesten beim 28-fachen Nationalspieler der Schweiz. "Ich stelle hier keine Bedingungen", machte er angesichts einer womöglich notwendigen Champions-League-Qualifikation für eine etwaige Vertragsverlängerung klar. Zugleich betonte er aber auch, dass er - wie "alle Spieler bei uns im Kader" - sehr ambitioniert sei: "Jeder von uns möchte in der Champions League spielen. Ich hoffe natürlich sehr, dass wir uns wieder dafür qualifizieren. Dafür werden wir alles geben."

Denkbar wäre ein neuer Gladbach-Vertrag, auch wenn Zakaria dieses Thema sehr offen und grundsätzlich unbeantwortet ließ: "Im Fußball weißt du nie, was passiert. Wir haben uns noch nicht zu konkreten Gesprächen getroffen. Ausschließen möchte ich nichts." Mehr könne er dazu aktuell nichts sagen.