FC Barcelona: Xavi vermisst den "alten" Frenkie de Jong!
Von Guido Müller
Die kurzzeitige Euphorie beim FC Barcelona nach der Anstellung von Xavi Hernández als neuem Cheftrainer ist nach gut einem Monat bereits wieder verflogen. Dem deprimierenden Aus in der Königsklasse folgte am gestrigen Sonntag ein enttäuschendes Remis (2:2) in Osasuna.
Womit die Blaugrana in der heimischen Liga nun schon zum zweiten Mal in Folge ohne Sieg blieben. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen Betis Sevilla vor einer Woche reichte es am Sonntag in Osasuna nur zu einem Zähler.
Xavi beklagt verfügbares Personal
Unmittelbar nach dem Spiel wählte Xavi deutliche Worte, um die Mängel seines Teams aufzuzeigen. Das hatte sich in der Schlussphase von den wütend attackierenden Gastgebern immer mehr in die Defensive drängen lassen - und musste vier Minuten vor Schluss den bitteren Ausgleichstreffer hinnehmen.
Für Xavi auch eine Frage des ihm zur Verfügung stehenden Personals. "Es ging um fußballerische Dinge", analysierte der 41-Jährige nach dem Schlusspfiff gegenüber den Journalisten. "Darum, den Ball und Geduld zu haben, mit Spielern, die das Spiel kontrollieren können. " (via marca.com)
Doch diese Spieler habe man laut Xavi zur Zeit nicht. Oder nicht in dem gewünschten Maße. Ein klarer Seitenhieb gegen Frenkie de Jong, der von seinen Eigenschaften eigentlich genau der Typ Spieler wäre, den Xavi einfordert.
Doch der Holländer, für den der Klub vor zwei Jahren immerhin satte 86 Millionen Euro an Ajax Amsterdam überwiesen hat, befindet sich schon seit Längerem in einem Formtief. "Ohne Charakter, ohne Persönlichkeit", wie es das Madrider Fachblatt formuliert, ist de Jong zur Zeit meilenweit davon entfernt, die Säule im Spiel der Katalanen zu sein, die man sich von seiner Verpflichtung im Sommer 2019 versprochen hat.
Lob für die Youngster als Wink mit dem Zaunpfahl!
Einen Lichtblick inmitten der trüben Realität der Gegenwart stellen ausgerechnet die Jüngsten im Kader dar. Gefragt zu seinem Urteil über die Youngster Gavi, Nico oder Abde, die gestern allesamt in der Startformation standen (die beiden letztgenannten sorgten dann auch für die Tore!) ließ sich Xavi eine vielsagende Aussage entlocken.
"Wir können von Glück sagen, dass wir sie haben." Was als Lob für die drei Teenager gedacht war, war im Grunde nichts anderes als eine durch die Blume übermittelte Aufforderung an die etablierten Kräfte - wie Frenkie de Jong - schleunigst die Kurve zu kriegen.
Denn mit jedem weiteren Spieltag, an dem Punkte liegen gelassen werden, wie gestern in Pamplona, verkommt die angekündigte Aufholjagd der Katalanen immer mehr zur reinen Chimäre. Tabellenführer Real Madrid ist seinem einstigen Erzrivalen mit 18 Punkten Vorsprung (bei einem Spiel weniger für die Blaugrana) jedenfalls schon so gut wie uneinholbar enteilt.