Wolfsburg-Kapitän Guilavogui: In "neuer" Rolle zurück zu alter Stärke?
Von Philipp Geiger

Am vergangenen Samstag entschied der VfL Wolfsburg das Testspiel gegen den 1. FC Köln mit 3:0 für sich. Pluspunkte konnte dabei vor allem die Defensive um Josuha Guilavogui sammeln, gegen die der FC kaum Chancen herausspielte. Der Kapitän wusste wieder einmal in "neuer" Rolle zu überzeugen und könnte in der kommenden Saison dauerhaft in der Innenverteidigung auflaufen. Auf seiner angestammten Position im defensiven Mittelfeld scheint der Routinier aktuell das Nachsehen zu haben.
Rund drei Wochen vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison scheint das Abwehrzentrum die größte Baustelle der Niedersachsen zu sein. Mit John Anthony Brooks, Marin Pongracic, Marcel Tisserand, Jeffrey Bruma und Neuzugang Maxence Lacroix stehen Trainer Oliver Glasner derzeit zwar fünf Innenverteidiger zur Verfügung, dennoch gestaltet sich die aktuelle Situation alles andere als einfach.
Tisserand und Bruma vor Abschied
Während Tisserand (Fenerbahce Istanbul) und Leihrückkehrer Bruma als Wechselkandidaten gehandelt werden, fällt Pongracic krankheitsbedingt für unbestimmte Zeit aus. Auch hinter der Zukunft von US-Nationalspieler Brooks, der in der Rückrunde immer wieder entscheidend patzte, stehen aktuell noch Fragezeichen, weshalb Glasner für die Innenverteidigung offenbar auch eine andere Alternative in Erwägung zieht. Guilavogui könnte im Abwehrzentrum womöglich auch zur Dauerlösung werden.
Der Kapitän durfte in den Vorbereitungsspielen immer wieder als Innenverteidiger auflaufen und lieferte starke Vorstellungen ab. "Josh hat eine überragende Partie hinten drin gespielt, er war unglaublich präsent", lobte Glasner bereits nach dem 2:0-Testspielerfolg gegen Holstein Kiel. Lobende Worte gab es zuletzt auch von Geschäftsführer Jörg Schmadtke. "Er schiebt und organisiert gut, spielt das im Moment richtig stark", wird der Funktionär vom kicker zitiert.
Völlig neu ist die Rolle des Innenverteidigers für Guilavogui allerdings nicht. Der Routinier lief bereits in den ersten Partien der vergangenen Saison im Abwehrzentrum auf und zeigte gute Vorstellungen. Der 29-Jährige macht zwar keinen Hehl daraus, dass er sich am liebsten im defensiven Mittelfeld sieht, einer Versetzung ins Abwehrzentrum steht der Franzose allerdings auch offen gegenüber. "Lieber nach hinten als nach vorne. Aber es ist egal, solange wir Erfolg haben", betonte der Rechtsfuß gegenüber dem kicker.
Nach einer schwierigen Rückrunde, in der Guilavogui auch mit einer Knieverletzung zu kämpfen hatte, könnte der Kapitän im Abwehrzentrum zu alter Stärke zurückfinden. Dass der siebenfache Nationalspieler für diese Position alles mitbringt, hat er bereits gezeigt. Ob es für den langjährigen VfL-Profi im zentralen Mittelfeld zu einem Stammplatz reichen würde, darf hingegen bezweifelt werden, da Xaver Schlager und Maximilian Arnold auf dieser Position wohl die besseren Karten in der Hand haben.