WM-Skandal 2006: FIFA sieht bei Beckenbauer und Zwanziger Verstoß gegen Ethikcode - Kein Verfahren wegen Verjährung

Franz Beckenbauer muss wegen dem Skandal um die Heim-WM 2006 kein Verfahren fürchten
Franz Beckenbauer muss wegen dem Skandal um die Heim-WM 2006 kein Verfahren fürchten / Andreas Rentz/Getty Images
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Der Weltverband FIFA hat im Zuge der Aufklärung um den Skandal zur Vergabe der WM 2006 in Deutschland bei Franz Beckenbauer, Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger und dem frühere DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt Verstöße gegen den "Ethikcode" festgestellt. Konsequenzen muss das Trio dennoch nicht befürchten.

Denn wie die FIFA am Donnerstag mitteilte, werde man die Verstöße im Zusammenhang mit dem "Sommermärchen 2006" nicht weiter verfolgen. Der Grund dafür ist einfach: die Vorfälle sind verjährt. Das entschied die rechtsprechende Kammer der unabhängigen Ethikkommission.

Nachdem das Verfahren gegen Beckenbauer, Zwanziger und Schmidt in der Schweiz ohne Urteil blieb, hatte die FIFA weitere Untersuchungen zum Bestechungsskandal angekündigt. Das Verfahren war wegen der Corona-Pandemie Ende März 2020 ausgesetzt worden, Ende April wurde es wegen Eintritts der Verjährung eingestellt. "Wir sind da überhaupt nicht glücklich drüber", erklärte FIFA-Präsident Gianni Infantino im Anschluss damals.

Es ging um ungeklärte Zahlungen zwischen 2002 bis 2005 im Zuge der WM-Vergabe, die sich auf insgesamt 6,7 Millionen Euro belaufen sollen. Im Blickpunkt eines Kredites von Unternehmer Robert Louis-Dreyfus, das später auf Konten des damaligen FIFA-Funktionärs Mohammed Bin Hammam floss, standen WM-Organisationschef Beckenbauer sowie Ex-DFB-Präsident Zwanziger und Ex-DFB-Generalsekretär Schmidt.

Mit der Verjährung müssen die drei nun keine weiteren Konsequenzen mehr fürchten.