Winter-Transfers beim FC Bayern: Das sagt Thomas Tuchel
Von Jan Kupitz
Mit drei Siegen am Stück hat sich der FC Bayern in die Winterpause verabschiedet. Nun richtet sich der Blick auf den Transfermarkt - anders als im Sommer, als er ziemlich forsche Töne angeschlagen hatte, gibt sich Thomas Tuchel nun aber zurückhaltend.
Vor der Saison hatte Tuchel quasi keine Gelegenheit ausgelassen, um für weitere Neuzugänge zu plädieren. Die Hinrunde, in welcher der FC Bayern fast durchgängig über eine ganz dünne Personaldecke verfügte, sollte dem Chefcoach und seinen Forderungen auch recht geben - doch anstatt für den Winter erneut auf mehrere Verstärkungen zu pochen, würde Tuchel unter Umständen sogar mit nur einem Neuen schon zufrieden sein.
"Vielleicht brauchen wir zwei [neue] Spieler. Oder wenn es jemand ist, der mehrere Positionen spielen kann, dann würde vielleicht einer reichen", erklärte Tuchel nach dem Jahresabschluss gegen Wolfsburg. Die Voraussetzung dafür sei jedoch, dass der FC Bayern von Verletzungen verschont bleibe.
"Wir werden hoffentlich den Kader im Winter verbessern. Es wird nicht einfach sein, denn das Januar-Fenster ist immer schwieriger als der Sommer", führte Tuchel aus. Ein Neuzugang sollte "nicht nur sportlich" eine Bereicherung sein, sondern "auch menschlich", so der Bayern-Coach. "Das wird eine große Aufgabe werden. Da brauchen wir alle ein bisschen Geduld und Zuversicht."
Das letzte Spiel des Jahres hatte der FC Bayern mit nur fünf Feldspielern auf der Bank bestritten, darunter die unerfahrenen Frans Krätzig und Noel Aseko-Nkili. "Ein paar Spieler waren im roten Bereich", teilte Tuchel nach der Partie mit und untermauerte, wie dünn die Personaldecke zum Abschluss war: "Dayot Upamecano war vor dem Stuttgart-Spiel mit Magen-Darm im Krankenhaus. Raphael Guerreiro hat letzte Nacht komplett auf der Toilette verbracht und gar nicht geschlafen. Heute reißt er dann 90 Minuten auf der Doppelsechs ab. Konrad Laimer spielt mit Knieschmerzen, Matthijs de Ligt werfen wir rein nach langer Verletzung."
Neben den vielen Ausfällen, die Bayern im Laufe der letzten Woche zu beklagen hatte, sorgen auch der Afrika-Cup und die Asienmeisterschaft zu Beginn des nächsten Jahres für Sorgenfalten. "Wenn Korea das Finale erreicht, wäre Minjae [Kim] erst ein oder zwei Tage vor dem Champions-League-Spiel [gegen Lazio] zurück", so Tuchel, der mit den Transferplanungen tief stapelte: "Wie gesagt, es geht nicht darum, Wünsche zu äußern. Wir wissen, dass es schwierig ist, mitten in der Saison Spieler zu holen."
Sportdirektor Christoph Freund deutete zumindest Transferaktivitäten an: "Ich denke, es wird etwas passieren, ja. Wir werden jetzt schauen, was wir brauchen, was möglich ist und werden uns gut aufstellen fürs Frühjahr."
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