Wie Rose mit Gladbach "erneut die Bayern bezwingen" will
Von Christian Gaul

Am Freitagabend empfängt die Borussia den FC Bayern zum ewig jungen Duell. In der Liga hinken die Gladbacher trotz des Sieges zuletzt in Bielefeld der Musik hinterher, deshalb will Trainer Marco Rose auch gegen den aktuellen Tabellenführer einen Sieg einfahren.
Im Vorjahr konnte man durch zwei Tore von Ramy Bensebaini im Borussia-Park gegen den deutschen Rekordmeister gewinnen, eine Wiederholung scheint für Rose auch diesmal nicht ausgeschlossen. "Die Bayern sind momentan – trotz der Gegentreffer, die sie kassieren – gut drauf, trotzdem werden wir alles dafür tun, sie erneut zu bezwingen", zeigte sich der Coach auf der Presserunde vor der Partie kämpferisch und sprach einen wichtigen Punkt an. Denn wie die Borussia, kassierten auch die Bayern in der laufenden Liga-Saison in nur zwei Spielen keinen Gegentreffer.
Um diese Anfälligkeit für sich zu nutzen, weiß Rose, wo er den Hebel ansetzen muss. "Grundsätzlich trainieren wir, auf die Kiste zu knallen. Genauigkeit und Schärfe sind immer Themen, aber wir werden uns nicht explizit darauf vorbereiten, wie man speziell Manuel Neuer bezwingt. Generell müssen wir unsere Chancenverwertung verbessern", denn allzu viele Gelegenheiten wird man gegen die Bayern nicht bekommen.
Plea in der Startelf - kann Bensebaini wieder glänzen?
Dabei ist es natürlich hilfreich, dass Alassane Plea wohl einen Startelf-Platz gegen die Bayern bekommen wird. "Alassane ist wieder eine Option für die Startelf", da dieser nach Roses Aussagen jetzt wieder seinen "Rhythmus gefunden" habe. Doppelpacker Bensebaini allerdings sei "sicher kein Thema für 90 Minuten", doch kann man davon ausgehen, dass der Algerier beginnen wird, um dann bei nachlassender Kraft durch den "top-fitten" Oscar Wendt ersetzt zu werden.
Zwar wisse man in Gladbach um die Stärke des Gegners, allerdings zeigten die Spiele in der Königsklasse, dass man sich mit den Top-Teams messen könne. "Wir haben es in der Champions League gegen Top-Gegner sehr gut gemacht. Man muss in solchen Partien die richtige Haltung finden, frech auftreten. Wir können die Bayern schlagen, aber wir werden dafür 90 Minuten lang die Überzeugung brauchen, dies auch zu schaffen", forderte Rose.
Besonders Robert Lewandowski, der in bislang 13 Liga-Partien bereits 19 Tore erzielen konnte, muss von den Gladbachern in Schach gehalten werden. "Robert Lewandowski ist ein Weltklassestürmer. Er wird seine Räume suchen und auch finden. Um gegen solche Spieler zu verteidigen, benötigt man einen Top-Tag. Wir haben gute Innenverteidiger und gute Sechser, sie müssen sich dieser Aufgabe einfach stellen", vertraut Rose der Qualität seiner "Jungs".
Doch nicht nur die eigene Defensive muss einen Sahne-Tag erwischen, auch im Angriff muss die Borussia fokussiert bleiben, um eine Chance auf die drei Punkte zu haben. "Die Bayern verteidigen oft recht hoch, um Bälle zu gewinnen und ihre Dominanz auszustrahlen. Das eröffnet dem Gegner manchmal Räume, aber diese muss dann auch konsequent nutzen", beschrieb Rose, allerdings "wissen die Bayern das auch und versuchen, sich dort zu verbessern", fügte er an.
Letztlich geht es zwar gegen eine Top-Mannschaft, doch am Ende will die Borussia angesichts der zuletzt verpassten Punkte die volle Konzentration auf das Klettern in der Tabelle legen. "Natürlich freuen wir uns auf das Spiel. Viel entscheidender ist aber, dass wir möglichst etwas Zählbares mitnehmen, das wäre in unserer Situation sehr wichtig", betonte Rose.