Werders Verjüngungskur: Schenkt den Youngstern das Vertrauen!

Die Zeit von David Philipp muss bald kommen
Die Zeit von David Philipp muss bald kommen / TF-Images/Getty Images
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Bei Werder Bremen braucht es einen großen Umbruch. So katastrophal die beendete Spielzeit war, so positiv muss man in die Zukunft blicken. Denn auf den Kader wartet eine Verjüngungskur, die nur noch das gewisse Vertrauen braucht.

Es ist geschafft. Irgendwie haben sich die Grün-Weißen nach einer desolaten Saison in der Klasse gehalten. Allen Beteiligten ist allerdings klar, dass es so nicht weiter gehen kann. Es braucht einen klaren Schnitt und einen Neuaufbau der Mannschaft. Dabei kann man mit Glück sagen, dass dieser schon seit langer Zeit vorangetrieben wurde - nur leider wurde er nie endgültig vollzogen.

Werder will und muss zwangsläufig auf die Jugend setzen. Die eigene Akademie wartet mit hochtalentierten Stars wie David Philipp oder Ilia Gruev auf, die nur auf ihren Durchbruch warten. Die Neuzugänge um Felix Agu oder Johan Mina versprechen nicht weniger Perspektive. Und dann wären da ja auch noch die Eingewächse um Johannes Eggestein oder Nick Woltemade, die in einer schweren Saison nicht weiterhelfen konnten.

Werders Mischung fehlt die Schärfe

Das Potential innerhalb des Vereins ist schon seit langer Zeit gegeben. Allerdings fehlte Trainerteam und Verantwortlichen immer wieder der Mut, sich aktiv für die etlichen Youngster auszusprechen. Dagegen wurde der Kader überwiegend mit Altstars wie Nuri Sahin oder Ömer Toprak verstärkt, die sich nicht nur als mangelhafte Übergangslösung darstellten, sondern auch keine längerfristige Rolle einnehmen können.

Kohfeldt muss seinen Youngstern eine noch wichtigere Rolle eingestehen
Kohfeldt muss seinen Youngstern eine noch wichtigere Rolle eingestehen / DeFodi Images/Getty Images

Dazu kommt die enorme Verletzungsanfälligkeit, die den Kader unstabil und anfällig macht. Gerade die bedeutend bessere Fitness und der gute Zustand der jungen Wilden muss in den schwierigen Saisonphasen für Entlastung sorgen.

Zwangsläufig kann es bei Werder also nicht ohne die Verjüngung vorangehen. Denn auch die Finanzen erlauben kaum, sich in naher Zukunft mit hochkarätigen Verstärkungen zu bereichern. Sich als Ausbildungsverein in der Bundesliga zu etablieren, würde vorerst Sicherheit und Stabilität für die Zukunft geben.

Der Kader muss zusammenwachsen

Da wäre nur die Reife und Erfahrung, die der Mannschaft in der ersten Phase fehlen würde. Doch auch dies muss ein Team für die Zukunft überstehen und daran wachsen. Mit dem Abschied von Claudio Pizarro und weiteren Führungsspielern kommt vielleicht auch die eigene Gewissheit, sich nicht nur auf deren Weisheiten und Erfahrungen zu konzentrieren. In der vergangenen Saison hat das schließlich ja auch nicht geklappt.

Es braucht eine Neuorientierung. Mit einem hochmotivierten Trainer und einer entwicklungsfähigen Mannschaft. Die Grundlagen sind da, doch sie müssen ausgebaut werden. Mit frischen Beinen, die den Verein wieder zu alter Kraft führen und jungen Köpfen, die das Drama aus der Vorsaison schnell vergessen sollen. Nur so kann und wird Werder auch weiterhin eine Perspektive im Oberhaus haben.