Werders Johannes Eggestein: Jetzt oder nie

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Mit Werder Bremen erlebte auch Youngster Johannes Eggestein eine verkorkste Saison. Der 22-Jährige spielte zwischenzeitlich überhaupt keine Rolle. Nun muss er seine vielleicht letzte Chance nutzen.

Die lange Coronapause sorgte vor allem für eines: eine große Gleichheit um und in den Vereinen. Von einer Form oder Eingespieltheit kann kaum die Rede sein. Und so erhalten auch lange ausgebootete Spieler eine erneute Chance, sich zu beweisen. Zu ihnen gehört auch Werders Johannes Eggestein, der eines der größten Sorgenkinder an der Weser ist.

Seine vergangenen Jahre waren stark. Immer häufiger konnte er sein hohes Niveau erreichen. Der Torinstinkt und die emsige Arbeit abseits des Ball sollten ihn zum Beginn der Saison in die Startelf spülen. Doch dann kam wie bei vielen Bremern ein unerklärlicher Abfall. Mit Blick auf den ungewissen Sommer, spielt er nun um seine eigene Zukunft. Macht er sich nicht unverzichtbar, könnte er schon bald verkauft werden.

Eggestein braucht seine Ellenbogen

Dabei gilt es für Jojo, sich vor allem auf seiner favorisierten Position durchzusetzen. Bisher wurde deutlich, wie stark der vielfache U-Nationalspieler im Zentrum des Angriffstrios sein kann. Auf den Flügeln oder gar dem Mittelfeld tauchte er dafür immer wieder ab. Sollte er sich in Top-Form spielen, ist Davie Selke der einzige Konkurrent für den Platz in der Startelf.

Die Leihgabe aus Berlin ist nach seinen Startschwierigkeiten ebenfalls nicht unangefochten. Anders als in den vergangenen Monaten, darf Eggestein nun aber nicht auf andere schauen. Er muss seinen Trainer Florian Kohfeldt von selbst überzeugen und nicht wie bisher nur als bessere zweite oder dritte Wahl gelten.

Eggestein muss sich seine Chance hart erkämpfen
Eggestein muss sich seine Chance hart erkämpfen / TF-Images/Getty Images

Und auch das Mannschaftswohl sollte für Eggestein aktuell etwas hinten angestellt werden. Der 22-Jährige muss lernen, sich auch innerhalb des Klubs mit ausgefahrenen Ellenbogen durchzuboxen. Das Bewusstsein, der Mannschaft mehr zu helfen, wenn er auf der Bank sitzt, hat sich bei ihm vielleicht schon zu sehr eingenistet.

Der Hoffnungsträger bringt alles für den Abstiegskampf mit. Es kommt auf die Eindrücke im Training, seine ersten Einsätze und dem unbedingten Willen an, es selbst aus der Krise zu schaffen. So bleibt er nicht nur eine wichtige Option für den Kampf gegen den Abstieg, sondern eben auch für die kommenden Jahre an der Weser.