Werder-News rund um den Sieg in Berlin: Verletzungssorgen und Selkes ausgelassener Jubel

Selke sorgte mit seinem ausgelassenen Jubel für Ärger
Selke sorgte mit seinem ausgelassenen Jubel für Ärger / Maja Hitij/Getty Images
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Mit dem am Ende deutlichen 4:1-Sieg gegen die Berliner Hertha machte Werder Bremen am Samstagabend einen ganz großen Schritt nach vorne. Trotz des klaren Erfolgs gab es für Trainer Florian Kohfeldt jedoch ein paar Hiobsbotschaften. Ganz nebenbei sorgte ein Ex-Berliner für kleine Schlagzeilen.

Für Davie Selke war die Motivation am Samstag kein Problem. Gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber stand der Angreifer bei Werder Bremen in der Startelf. Von Beginn an zeigte er sich aktiv und war sich für keinen Zweikampf zu schade. Dass er schon nach zehn Minuten zum Elfmeterpunkt schreiten durfte, kam dem formschwachen Stürmer sehr gelegen.

Unnachahmlich versenkte der 26-Jährige den Ball oben rechts im Winkel. Der Jubel danach war ausgelassen und aufgrund seiner Beziehung zu den Berlinern doch ungewöhnlich. Nach dem Spiel erklärte er, wie es zu der Ausgelassenheit kam. "Ich habe mich hier immer sehr sehr wohl gefühlt. Mein Jubel ging in keiner Weise gegen Hertha. Ich habe mich einfach extrem gefreut. Der Elfmeter war so wichtig für uns, dass wir in Führung gehen. Und deshalb habe ich mich so gefreut", so der Angreifer im Nachhinein bei Sky.

Sorgen um Selke, Toprak und Möhwald

Im Sinne des eigenen Siegeswillens gingen Selkes Luftsprünge und Freudenschreie also in Ordnung. Gerne hätte der anstehende Millionen-Transfer aber wohl noch mehr zum Spiel beigetragen. Nach einer halben Stunde ging es für den Stürmer nicht weiter. Sein Oberschenkel machte nach einem Zusammenprall zu. "Es war leider ein kurzer Arbeitstag. Ich wäre gerne noch länger auf dem Platz geblieben, es hat richtig Spaß gemacht. Aber ich bin erwischt worden."

Für ihn kam der US-Amerikaner Josh Sargent aufs Feld, der später selbst noch treffen sollte. Selke wird glücklicherweise nicht allzu lange fehlen, da er sich nach Angaben des Vereins lediglich einen Pferdekuss zugezogen hat.

Toprak war erst Held und später Unglücksrabe
Toprak war erst Held und später Unglücksrabe / ANNEGRET HILSE/Getty Images

Selbiges gilt für Ömer Toprak, der kurz nach dem Seitenwechsel angeschlagen runter musste. Kohfeldt sprach in der Bild über eine erste Einschätzung beim Abräumer. "Ich will keine Panik machen, aber auch keine Hoffnung schüren. Er wurde am Sprunggelenk getroffen, mehr kann ich noch nicht sagen. Das sieht schon sehr, sehr schmerzhaft aus." Ein längerfristiges Fehlen des Routiniers würde Bremen enorm schmerzen. Immerhin ist der Türke gerade in Bestform und einer der Erfolgsgaranten der letzten Wochen.

Etwas mehr Breite erhofft sich Werders Übungsleiter auch im Mittelfeld. Dort wusste Kevin Möhwald schon vor der Partie um seinen Ausfall. "Er ist nicht bei 100 Prozent. Aufgrund seiner langen Verletztengeschichte und unserer Alternativen haben wir uns entschieden, dass er heute nicht dabei ist", so Kohfeldt im Vornherein bei Sky. Eine lange Zwangspause ist beim Allrounder aber eher unwahrscheinlich.

Kohfeldt will seine Youngster schützen

Nichtsdestotrotz nahm Werder drei wichtige Punkte mit. Die kamen auch zu Stande, weil sich die Mannschaft mal wieder auf die Qualitäten der Youngster um Felix Agu, Jean-Manuel Mbom oder Romano Schmid verlassen konnte. Die Nachwuchsstars rückten zuletzt immer mehr in den Fokus, sollen aber noch nicht überspielt werden, so Kohfeldt.

Kohfeldt zeigte sich zufrieden, doch der Blick geht schon wieder nach vorne
Kohfeldt zeigte sich zufrieden, doch der Blick geht schon wieder nach vorne / Maja Hitij/Getty Images

"Wir haben leider wieder viele Verletzte. Jetzt ist es weiterhin eine sehr prickelnde Phase. Ich hoffe sehr, dass diese gestandene Bundesliga-Qualität wiederkommt. Das ist keine Kritik an den jungen Spielern, aber sie werden jetzt nicht 20 Spiele durchspielen können.“ Außer Sargent, der für das nächste Spiel eine Startelfgarantie bekommen hat, werden also einige zuletzt gesetzte junge Spieler eine Verschnaufpause erhalten.