"Viel Potenzial": Rieckmann verlässt Werder in Richtung Magdeburg

Julian Rieckmann (l.) geht seinen nächsten Karriereschritt beim 1. FC Magdeburg
Julian Rieckmann (l.) geht seinen nächsten Karriereschritt beim 1. FC Magdeburg / Soccrates Images/Getty Images
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Acht Mal saß Julian Rieckmann auf der Bank der Werder-Profis. Dass man im Sommer trotz des Abstiegs getrennte Wege geht, ist für viele Fans verwunderlich. Weniger überraschend ist hingegen, dass Rieckmann nur eine Woche später einen neuen Verein gefunden hat. Der 20-Jährige wechselt zum 1. FC Magdeburg in die 3. Liga.


Das bestätigten die Magdeburger am Mittwochnachmittag auf ihrer vereinseigenen Website. Nach acht Jahren am Weserstrand wechselt Rieckmann ablösefrei an die Elbe. Über die Vertragslaufzeit herrscht Stillschweigen.

Rieckmann, der eigentlich bei den Amateuren unter Vertrag stand, trainierte in der vergangenen Spielzeit über weite Strecken mit den Profis, stand ab dem sechsten Spieltag sogar sechs Mal im Bundesliga- sowie ein Mal im DFB-Pokal-Kader. Für eine Einwechslung reichte es nicht. Zuvor kam Rieckmann sechs Mal in der pandemiebedingt abgebrochenen Regionalliga Nord zum Einsatz.

Ab sofort möchte der zentrale Abwehr- und Mittfeldspieler sein Können in der 3. Liga unter Beweis stellen. Dabei reist der einstige Junioren-Nationalspieler mit 52 Viertligaspielen sowie insgesamt 49 Spielen in der U17- und U19-Bundesliga im Gepäck nach Magdeburg.

Julian Rieckmann im DFB-Dress
Julian Rieckmann (20) kommt auf insgesamt 9 Einsätze im Junioren-Nationaldress / Filipe Farinha/Getty Images

Hier freut sich Chefcoach Christian Titz bereits auf "einen zweikampfstarken Defensivspieler, der variabel in der Innenverteidigung und im Mittelfeld einsetzbar ist". Auch Sportdirektor Otmar Schork glaubt, dass Rieckmann "als entwicklungsfähiger Spieler sehr gut" in das Magdeburger Raster passe. "Er verfügt über viel Potenzial, stand zuletzt einige Male im Profikader von Werder Bremen und möchte mit uns gemeinsam den nächsten Schritt gehen."


War Rieckmann in Bremen perspektivlos?

Den nächsten Schritt hätten ihm viele Bremen-Anhänger auch mit Werder in der 2. Bundesliga zugetraut - zumindest als vielversprechender Ergänzungsspieler. Dass man ein durchaus bezahlbares Nachwuchstalent mit derartigem Potenzial und einigen Kaderaufgeboten in der abgelaufenen Spielzeit nun einfach so ziehen lässt, ist vielen Fans ein Dorn im Auge.

Vor noch nicht allzu langer Zeit kommentierte Ex-Trainer Florian Kohfeldt, angesprochen auf eine potenzielle Leihe seines Schützlings, er traue ihm "die zweite Liga blind zu". Durch die kurzfristige Entlassung des Übungsleiters hat Rieckmann seinen Förderer derweil verloren.

Verein und Spieler schienen darüber hinaus zuletzt nicht auf einer Wellenlänge. Obwohl das grün-weiße Nachwuchstalent zumindest mittelfristig am Osterdeich keinesfalls perspektivlos gewesen wäre, scheint seine Perspektive in Magdeburg eine bessere zu sein.