Werder Bremen am Boden: Wie lange hält die Nibelungentreue zu Kohfeldt?

Kohfeldt scheint die Werder-Talfahrt aktuell einfach nicht stoppen zu können
Kohfeldt scheint die Werder-Talfahrt aktuell einfach nicht stoppen zu können / Maja Hitij/Getty Images
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Wie geht es weiter in Bremen? Nach sieben Niederlagen in Folge rückt der Abstieg näher. Während die Konkurrenz punktet, übt sich Grün-Weiß in Durchhalteparolen. Ob Werder weiter an Florian Kohfeldt festhält, bleibt offener denn je. Die meisten Fans haben eine klare Meinung zur Zukunft des Trainers.


Ohje, Werder! Bei Union Berlin setzte es am Samstagnachmittag die siebte Pleite in Serie. Grün-Weiß gerät immer tiefer in den Abstiegssumpf - und das, obwohl man den Klassenerhalt vor Wochen bereits als sicher wähnte. Der 1. FC Köln auf dem Relegationsplatz ist nur noch einen Zähler entfernt, "Wundertüte" Hertha BSC könnte auf Rang 17 mit den Nachholspielen sogar noch vorbeiziehen.

Ein Jahr nach der Last-Minute-Rettung in der Relegation scheint Werder erneut mächtig um den Bundesliga-Verbleib bangen zu müssen. Im Fokus der Talfahrt befindet sich einmal mehr Trainer Florian Kohfeldt. Bislang hielt die Nibelungentreue der Verantwortlichen um Sportchef Frank Bauman felsenfest. Nach dem 1:3 an der Alten Försterei schwieg Baumann jedoch auffällig.

Wann bröckelt Baumanns Nibelungentreue zu Kohfeldt?

"Wir müssen zusammenhalten", forderte er vor dem Anpfiff am Sky-Miko noch. Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit und dem folgenden Kapitalversagen der Mannschaft in den ersten 15 Minuten von Durchgang zwei, war die Entgeisterung im Werder-Lager riesig. Baumann wollte sich nicht mehr äußern. Wie lange kann man jetzt noch zusammenhalten?

Kohfeldt gab sich nach Spielende konsterniert. "Die 15 Minuten nach der Halbzeit waren desolat. Das sind gestandene Bundesligaprofis auf dem Platz. Da darfst du solche Fehler nicht machen. Ich trage aber die Verantwortung und deshalb setze ich mir diesen Hut als Erster auf", erklärte der 38-Jährige, der schon seit 20 Jahren im Verein ist.

"Ich kann für mich ausschließen, dass ich weglaufe."

Florian Kohfeldt, via Sky

Im Anschluss legte der Bremer Coach aber wieder eine ähnliche Platte auf, die man in den letzten Wochen nur all zu häufig zu hören bekam: "Wir haben noch drei Spiele, in denen wir punkten können. Und dieses Jahr haben wir es auch noch selbst in der Hand. Wir sind einen Punkt vor Köln, sprich einen Punkt vor dem Relegationsplatz. Aber natürlich muss sich schleunigst etwas in der Leistung ändern, sonst sind wir chancenlos. Ich habe eine große Verbundenheit zu diesem Verein und spüre nach wie vor das Vertrauen. Aber das wichtigste ist Werder Bremen und ich werde alles geben, dass wir in der Liga bleiben. Wir wissen, dass die Situation sehr gefährlich ist." 

"Nichts ist wichtiger als Werder Bremen"

Es klang einmal mehr nach Durchhalteparolen. Klar ist, in dieser Form wird Bremen den Klassenerhalt nicht schaffen. Dafür punktet die unmittelbare Konkurrenz aktuell zu gut. Und auf das Vabanquespiel Relegation will sich am Osterdeich mit Sicherheit niemand mehr ein zweites Mal einlassen.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel deutete Kohfeldt zumindest an, dass er seinen Platz räumen würde, wenn man zur Erkenntnis käme, er sei nicht mehr der richtige Trainer. "Wenn jemand das Gefühl hat, dass es mit einer anderen Person besser geht, soll man mir das mitteilen, denn nichts ist wichtiger als Werder Bremen", hielt er fest.

Die Erfahrungen aus der jüngsten Vergangenheit zeigen aber, dass Baumann eher versuchen wird, den Weg mit Kohfeldt weiterzugehen. Koste es was es wolle!


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