Anfang sieht keine Werder-Krise - Gegen Heidenheim im vollen Weserstadion?

Markus Anfang brachte die Leistung seines Teams in Dresden zur Verzweiflung
Markus Anfang brachte die Leistung seines Teams in Dresden zur Verzweiflung / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Quo vadis, Werder Bremen? Die derbe 0:3-Pleite in Dresden gibt Anlass zur Sorge. Eine Krise will SVW-Coach Markus Anfang aber noch nicht sehen - die eigenen Fehler aber knallhart analysieren. Am kommenden Freitag könnte ein volles Weserstadion helfen und das Team tragen.


Die jüngsten beiden Pleiten fühlen sich für Werder Bremen so ein wenig wie "ein Schritt vor zwei Schritte zurück" an. Statt Aufbruchsstimmung und Platz an der Spitze, heißt die bittere Realität nach der Nordderby-Niederlage und dem Debakel gegen Aufsteiger Dresden Platz zehn.

Nach erst acht gespielten Partien und bei der fast schon traditionell engen 2. Liga sind die anvisierten Aufstiegsränge noch längst nicht außer Reichweite. Erst elf Zähler und vor allem die Leistung in Dresden geben aber Grund zur Sorge.

"Geht mir dann doch zu schnell" - Anfang wischt Krisen-Gerde beiseite

Eine Krise wollte SVW-Coach Markus Anfang dennoch nicht ausgemacht haben. "Wir haben vor dem Nordderby drei Spiele zu null gespielt und waren auf einem guten Weg. Jetzt sind wir zwei Spiele weiter und befinden uns in der Krise? Das geht mir dann doch zu schnell. Wir müssen versuchen, für uns eine gute Mitte zu finden", so Anfang (via Deichstube).

Den Finger in die Wunde legen wollte der 47-Jährige trotzdem ein wenig: "Wir haben wahnsinnig viele Fehler gemacht. Wir haben uns in jedem Zweikampf abfertigen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass wir ängstlich sind."

Yannick Stark
Werder war gegen Dresden in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger / Alexander Hassenstein/Getty Images

Für einen Aufstiegsfavoriten, der gemessen am Marktwert mit dem wertvollsten Kader der 2. Liga ausgestattet ist, kein gutes Zeugnis. Direkt nach dem Spiel hatte Anfang im obligatorischen Kreis auf die Mannschaft eingeredet. "Ich muss es schonungslos aufdecken. Es bringt nichts, um den heißen Brei herumzureden. Wir müssen Klartext reden. Und Klartext reden heißt, die Fehler so anzusprechen, wie sie waren", erklärte Anfang seine deutliche Ansprache ans Team.

Der Werder-Coach habe nach eigener Aussage aber mit Problemen gerechnet. "Wir müssen weiter arbeiten. Wir haben immer gesagt, dass es ein schwieriger Weg wird und es mal Probleme und Dellen geben wird", so Anfang.

Werder kann das Weserstadion wieder voll machen

Helfen könnte am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den Tabellendritten aus Heidenheim ein volles Weserstadion. Werder wird dann die Zuschauer nach der 2G ins Stadion lassen und kann die Tribünen potenziell voll auslasten. Da Heidenheim kaum Fans mitbringen wird und die Tagestickets erst spät in den Verkauf gehen, rechnet man aber nicht mit einem ausverkauften Stadion. "30.000 wären ein deutliches Zeichen und eine erfreuliche Zahl", meinte Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald gegenüber der Bild.

Ob zu diesen erhofften 30.000 auch einige Werder-Ultras gehören werden, bleibt offen. Bislang waren sie noch nicht ins Stadion zurückgekehrt, da die Kapazität beschränkt war. Alle oder keine, hieß das Ultra-Motto. Gewiss ist die Rückkehr am Freitag aber nicht. Wegen der personalisierten Tickets (zur Rückverfolgung von möglichen Infektionsketten) und festgelegten Einlass-Zeiten soll es weiter Vorbehalte geben. Ein Statement der Ultras steht bislang noch aus.