Werder Bremen: Fritz verrät zukünftigen Fahrplan für Neuzugang Mina

Clemens Fritz (39), Ex-Verteidiger und heutiger Leiter Profifußball und Scouting des SV Werder
Clemens Fritz (39), Ex-Verteidiger und heutiger Leiter Profifußball und Scouting des SV Werder / DeFodi Images/Getty Images
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Trotz einer ordentlichen Portion Vorschusslorbeeren muss sich Südamerika-Juwel Johan Mina beim SV Werder Bremen weiterhin gehörig gedulden. Nicht einmal für Testspiele reicht die aktuelle Verfassung des 18-Jährigen aus. Clemens Fritz verriet in einer Medienrunde den künftigen Fahrplan des Youngsters.

"Dass Johan ein feiner Fußballer ist, darüber müssen wir gar nicht reden", stellte Fritz gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar. "Es ist aber die körperliche Komponente, an der er noch arbeiten muss." Hier scheinen Minas Defizite gar so stark, dass er nicht einmal im Testspiel gegen den FC St. Pauli einige Minuten Spielpraxis sammeln darf. Dabei bilden genau solche Spiele seine einzige Chance, überhaupt gegen das Leder zu treten. Aufgrund der Nicht-EU-Ausländer-Regularien ist Mina bis dato weder für die U19, U23 noch für die Profis pflichtspielberechtigt.

"Bis zum Winter wollen wir ihm Zeit geben."

Clemens Fritz über Johan Mina

Trainieren darf der Ecuadorianer mit der U23. Von Trainer Konrad Fünfstück hagelt es gutes Feedback. "Johan nimmt dort eine sehr gute Entwicklung. Bis zum Winter wollen wir ihm aber Zeit geben", so Fritz. Danach wolle man die Situation erneut bewerten und ihn gegebenenfalls das ein oder andere Mal zu den Profis schicken. Bereits in Ecuador, bei seinem Heimatklub CS Emelec, durfte der junge Angreifer wegen interner Diskrepanzen keine Spiele bestreiten. Als Torschützenkönig der U17-Südamerikameisterschaft geriet er dennoch in den Fokus des Bundesligisten.

Mina-Entwicklung bleibt Geduldsfrage

In der Entwicklung Minas feilt Werder nicht nur an Physis, sondern auch Psyche des jungen Südamerikaners. Der Weg über den großen Teich an den Osterdeich soll so einfach wie möglich gestaltet werden. Dazu zählt auch, dass man ihm neben dem Platz genügend Zeit zur Eingewöhnung gewährt. Nachdem die erste Phase und das hoffentlich mager ausfallende Heimweh über Weihnachten überstanden ist, soll Mina dann weiter durchstarten - peu à peu.

Denn die aktuelle Situation macht das Ganze nicht leichter. Corona erschwert Mina sowohl sportliche als auch menschliche Aktivitäten. Trainieren mit der Reservemannschaft darf er zwar weiterhin, geplante Testspiele fließen aber erst einmal den Bach hinunter. Bisher stülpte Mina erst ein einziges Mal während des 5:1-Testes gegen Oberligist TB Uphusen das grün-weiße Trikot der Fünfstück-Truppe über. Von einem Einsatz für die Profis ist noch lange nicht Rede, nicht einmal für mickrige fünf Minütchen. "Die Profi-Spieler sollen natürlich auch ihre Spielpraxis bekommen. Wir müssen immer gucken, was das Sinnvollste ist", begründete Fritz diese Entscheidung.