Werder Bremen: Die Erkenntnisse nach dem Spiel gegen Wolfsburg

Nach dem Spiel musste Kohfeldt seine Mannschaft aufbauen
Nach dem Spiel musste Kohfeldt seine Mannschaft aufbauen / Martin Rose/Getty Images
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Auf das Ergebnis zum Start des 9. Spieltags der Bundesliga hätte Werder Bremen wohl gerne verzichtet. Das 3:5 gegen den VfL Wolfsburg lieferte nicht nur viele Highlights, sondern auch einige neue Erkenntnisse für die Grün-Weißen. Florian Kohfeldt hat wieder zu tun.


1. Werders Verteidigung fehlt die Härte

Werder hat insgesamt zu schlecht verteidigt
Werder hat insgesamt zu schlecht verteidigt / Martin Rose/Getty Images

Die defensive Stabilität ist bei den Bremern im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich ausgereifter. Die Passwege werden meist gut zugestellt, doch problematisch wird es weiterhin, wenn der Gegner in der gefährlichen Zone auftaucht.

Vor dem 1:2 ließen sich Milot Rashica oder Leonardo Bittencourt zu einfach abkochen. Die direkten Zweikämpfe meidet die Hintermannschaft noch. Auch Florian Kohfeldt bemängelte die fehlende Härte nach dem Spiel. "Es muss halt auch mal wehtun im Zweikampf", so der Trainer (via Deichstube).

2. Die Moral stimmt

Bei einer Wolfsburger Führung kam Werder immer wieder auf
Bei einer Wolfsburger Führung kam Werder immer wieder auf / Martin Rose/Getty Images

Der bisherige Saisonstart verlief punktemäßig positiv. Nach nunmehr sechs sieglosen Spielen könnte die Stimmung aber kippen. Ein Absturz wie in der vergangenen Spielzeit deutet sich aber nicht an, wie das Spiel gegen Wolfsburg aufzeigt.

Drei Mal gingen die Wölfe in Führung, immerhin zweifach kam Werder noch zum Ausgleich. Die Bremer gaben sich bis zur Schlussphase und sogar in Unterzahl nicht auf. Das Selbstvertrauen stimmt also bis hierhin. Allerdings braucht es auch wieder ein Erfolgserlebnis.

3. Die elendigen Führungen

Vor Pavlenka herrscht nach Führung noch mehr Gefahr
Vor Pavlenka herrscht nach Führung noch mehr Gefahr / Martin Rose/Getty Images

Auf der anderen Seite muss man klar festhalten, dass Bremen nun schon zum fünften Mal in dieser Saison eine Führung aus der Hand gab. Meist wird das Spiel der Kohfeldt-Elf nach einem eigenen Treffer zu passiv. Auch im letzten Jahr war dies ein Problem.

Für Bremen bleibt es eine Herausforderung, sich auf die dynamisch ändernde Spielweise des Gegners einzustellen. Mit mehr Stabilität wird dies den Werderanern in Zukunft besser gelingen. Verwalten muss eben auch gelernt sein.

4. Endlich wieder Konterstärke

Rashica gelang nicht alles, doch er blieb stets gefährlich
Rashica gelang nicht alles, doch er blieb stets gefährlich / Martin Rose/Getty Images

Am gefährlichsten wurden die Bremer am Freitagabend ausgerechnet nach Kontern. Bisher waren die Umschaltsituationen nicht unbedingt die Stärke der Offensivreihe. Mit Milot Rashica steht nun aber wieder deutlich mehr Tempo und Dribbelstärke auf dem Platz.

Dem Kosovaren gelang zwar bei weitem nicht alles. Doch mit Leonardo Bittencourt und künftig wieder Josh Sargent, muss jede Defensive der Liga höllisch aufpassen.

5. Das Mittelfeld offenbart wieder Lücken

Werder sucht noch nach dem perfekten Mix zwischen Offensive und Verteidigung
Werder sucht noch nach dem perfekten Mix zwischen Offensive und Verteidigung / Martin Rose/Getty Images

Maximilian Eggestein zeigt sich in immer besserer Form. Auch auf Christian Groß kann sich Kohfeldt ebenfalls immer verlassen. Doch die weiteren Plätze suchen noch immer nach der idealen Besetzung. Newcomer Jean Manuel Mbom zeigte sich früh anfällig und hatte gegen die ballstarke Offensive ein schweres Spiel.

Kevin Möhwald kam im Zentrum etwas besser zurecht. Nach einer halben Stunde löste er Youngster Mbom bereits ab. Doch beim Langzeitverletzten fehlt noch etwas die Kondition und Aufmerksamkeit. Beide Allrounder werden dazu in der kommenden Woche gesperrt fehlen. Vermutlich bietet sich nun die Chance, dass sich ein weiterer Akteur empfehlen kann.