"Werden nicht viel verändern": FC Bayern Frauen wollen ihrer Philosophie gegen Barça treu bleiben

Die ersten beiden Gruppenspiele konnten die Bayern gewinnen
Die ersten beiden Gruppenspiele konnten die Bayern gewinnen / Gualter Fatia/GettyImages
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Am Donnerstag (18:45 Uhr, live bei DAZN und frei verfügbar auf YouTube) steht für die Bayern Frauen das dritte Champions-League-Gruppenspiel auf dem Programm. Lina Magull und Co. bekommen es mit niemand Geringerem als dem großen FC Barcelona zu tun. Auf der Pressekonferenz am Dienstag erklärten Trainer Alexander Straus und Torjägerin Lea Schüller, wie sie im Camp Nou zum Erfolg kommen wollen.


Alexander Straus betonte, dass die Münchnerinnen ihrer Identität gegen Barça treu bleiben wollen "und nicht so viel verändern werden". Zwar stehe seine Mannschaft vor einer gänzlich anderen Herausforderung als zuletzt im Pokal gegen den MSV Duisburg (7:0). Trotzdem gelte auch am Donnerstag: "Wir haben unsere Philosophie und was wir gerade machen, passt in ein größeres Bild – was wir erreichen wollen, wie wir uns entwickeln und wie wir wachsen." (Zitiert via miasanrot.de)

In einem Interview am Wochenende hatte der Norweger bereits vor der Effizienz des spanischen Tabellenführers gewarnt. "Wenn du ihnen nur eine Halbchance gibst, machen sie dich fertig", erklärte er. Gleichzeitig sieht Straus die Katalaninnen "in einer Übergangsphase, was ihren Stil angeht." Das Team um die am Kreuzband verletzte Weltfußballerin Alexia Putellas spiele "ein bisschen direkter als zuvor", sei jedoch nach wie vor "unfassbar gut". Vor der Länderspielpause gewann der Finalist der letzten Saison mit 4:0 gegen Stadtrivale Real Madrid, hätte aber durchaus auch acht Tore erzielen können, meinte der 47-Jährige.

Damit die Bayern etwas Zählbares aus Barcelona mitnehmen, müsse man sich "auf das Spiel konzentrieren und nicht auf den Anlass, das Event drum herum oder den Ort." Taktisch werde es darum gehen, so Straus, Barça nicht in das gewohnt dominante Ballbesitzspiel kommen zu lassen. Allerdings ist sich der Münchner Coach der Schwere dieser Aufgabe bewusst: "In diesem Spiel müssen wir uns auch mal damit wohlfühlen, dass sie den Ball haben werden. Wenn wir das nicht tun, wären wir naiv und das wollen wir nicht sein. Wir wollen auch ohne Ball dazu fähig sein, sie zu verteidigen."

Schüller nach wie vor mit Knieproblemen

Lea Schüller machte deutlich, dass sie und ihre Kolleginnen in puncto Ballbesitz nicht nur physisch und taktisch, sondern ebenso mental gefordert sein werden. Die Kugel über weite Strecken nicht in den eigenen Reihen zu haben und ständig gegen den Ball arbeiten zu müssen, könne durchaus frustrierend sein. "Da müssen wir schauen, dass wir uns sozusagen damit abfinden, dass wir mehr verteidigen müssen und dass wir das konsequent durchziehen und trotzdem versuchen, unsern Offensivfußball aufzuziehen und Barcelona auch mal ins Laufen zu bringen", so die Mittelstürmerin.

Zuletzt hatte die Nationalspielerin ihre Teilnahme an der USA-Reise des DFB absagen müssen. Schüller laboriert an einer Entzündung der Patellasehne und stieg nach zwei Wochen Reha erst am vergangenen Freitag wieder ins Mannschaftstraining ein. "Damit muss man natürlich auch ein bisschen vorsichtig umgehen", sagte die 25-Jährige und wies darauf hin, dass die Probleme "immer noch nicht ganz weg sind." Sie könne zwar spielen, hoffe aber, dass sich die Verletzung in den anstehenden Partien nicht verschlechtert.

Auch zum Verzicht auf die One-Love-Kapitänsbinde bei der Männer-WM äußerte sich die Torjägerin. Sie "hätte es schon cool gefunden, wenn die sich gemeinschaftlich dazu entschieden hätten, die Binde zu tragen", meinte Schüller mit Blick auf den DFB und die anderen Verbände. Sie hätte das als gutes Zeichen empfunden, zumal der Iran durch sein Schweigen bei der Nationalhymne mit gutem Beispiel vorangegangen sei.

Allerdings betonte die Angreiferin, dass sie nichts über die genauen Sanktionen der Fifa wisse. "Da muss man dann genau gucken, dass es nicht nur die Entscheidung der Spieler ist. Da muss man dann die Verbände mit in die Verantwortung nehmen, wenn man sagt, dass man das machen möchte." Unter sportlichen Gesichtspunkten weckt die WM kein Interesse bei ihr. Sie schaue sich die Spiele nicht an, weil ihr das zu wenig mit Fußball zu tun habe.


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