Wer ist Karel Geraerts? Der neue Schalke-Trainer im Profil
Von Franz Krafczyk
Mit Karel Geraerts gibt der FC Schalke 04 nun einem Trainer die Chance, der den meisten Fans in Deutschland bislang kein Begriff war. Wir schauen uns den 41-Jährigen einmal genauer an.
Die Spielerkarriere von Karel Geraerts wurde nicht gerade von Erfolgen begleitet. Weder mit dem FC Brügge, noch mit Standard Lüttich gewann der zentrale Mittelfeldspieler in seiner besten Zeit einen Titel, zudem verpasste er auch Belgiens "Goldene Generation", da er das Trikot der Roten Teufel von 2005 bis 2009 trug.
Als Trainer ist Geraerts zwar noch unerfahren, allerdings gibt es bereits jetzt schon Anzeichen dafür, dass er an der Seitenlinie erfolgreicher sein dürfte. Im Sommer 2019 wurde Geraerts bereits im Alter von 37 Jahren Co-Trainer von Union Saint-Gilloise, bis Erfolgstrainer Felice Mazzu zum Ende der Saison 2021/22 vom Ligakonkurrenten Anderlecht abgeworben wurde. Die Vereinsverantwortlichen gaben Geraerts das Vertrauen und lösten die Suche nach einem Nachfolger damit intern.
Geraerts lieferte als Hauptverantwortlicher einen tollen Job ab, auch wenn ihn vor der Saison 2022/23 viele skeptisch sahen. Erst am letzten Spieltag verspielte Union SG die belgische Meisterschaft, da Royal Antwerpen durch ein spätes Tor vorbeizog und der Geraerts-Elf die Meisterschale aus der Hand riss. Zudem lief es auch in der Europa League deutlich besser als erhofft, am Ende scheiterte Saint-Gilloise im Viertelfinale an Bayer Leverkusen.
Keine Einigung mit Saint-Gilloise: "Ich habe kein Gehalt wie in Saudi-Arabien gefordert"
Der heute 41-Jährige blieb aber nur ein Jahr im Amt, da sich beide Seiten im Sommer nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten. "Ich habe kein Gehalt wie in Saudi-Arabien gefordert", erklärte Geraerts im Nachhinein (via kicker). So war der Belgier zur aktuellen Saison vereinslos, auch wenn es Angebote vom FC Brügge und der belgischen U21-Nationalmannschaft gegeben haben soll.
Geraerts galt in Belgien zwar in der Öffentlickeit als ruhiger Typ, schien seine Mannschaft aber zu erreichen. Seit seiner Übernahme als Cheftrainer spielte Saint-Gilloise einen dominanteren Fußball, nachdem die Rolle des Underdogs zuvor mit jedem Sieg immer mehr verpuffte.
Auf Schalke wird er zwar noch bestätigen müssen, auch im Ausland gute Arbeit leisten zu können. Allerdings dürfte es den aktuell im Chaos versinkenden Knappen guttun, dass auch mal ein unbeschriebenes Blatt an der Seitenlinie stehen darf. Für Geraerts hingegen wird die Aufgabe ein echter Härtetest, auch wenn er in Belgien bewies, dass er mit Druck umgehen kann.
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