Weiter Unruhe in Can Barça: Spieler sind unzufrieden mit Koemans Taktik!

Einige Spieler sind nicht glücklich mit seinem Taktik-Konzept: Barça-Coach Ronald Koeman
Einige Spieler sind nicht glücklich mit seinem Taktik-Konzept: Barça-Coach Ronald Koeman / David Ramos/Getty Images
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Im bisherigen Verlauf der Saison 2020/21 hat der FC Barcelona zwei verschiedene Gesichter gezeigt. Den beunruhigend irregulären Auftritten im heimischen Liga-Betrieb, in dem die Katalanen bereits vier Niederlagen (und zwei Unentschieden) in zehn Spielen hinnehmen mussten, folgten auf der großen europäischen Bühne meistens überzeugende Siege. Doch mit der Unbesiegbarkeit ist es nach der 0:3-Heimniederlage gegen Juventus nun auch in der Champions League vorbei. Zudem regt sich im Kader offenbar Widerstand gegen Koemans taktische Ausrichtung.

Richtig Gegenwind würde dem Holländer wohl auch um die Nase wehen, wenn zur Zeit nicht gerade eine Interims-Führung die Geschicke des Klubs bis zur Wahl eines neuen Präsidiums (im Januar) leiten würde. Doch da die aktuelle Geschäftsführung relativ machtlos ist, was personelle Neubesetzungen betrifft, kann sich Koeman seines Arbeitsplatzes zumindest bis zum nächsten Monat gewiss sein. Zudem wurde schon aus den Lagern einiger Kandidaten verlautbart, dass man an dem Coach auf jeden Fall bis zum Saisonende festhalten würde.

Doch ausgerechnet unter den Spielern selbst soll die Unzufriedenheit mit dem taktischen Korsett des Trainers auf besorgniserregende Dimensionen angewachsen sein. Wie die barça-nahe Sport berichtet, soll es sich dabei nicht so sehr um zwischenmenschliche Differenzen (wie noch bei Quique Setién) gehen oder um Teilaspekte der Trainer-Arbeit wie die Einbeziehung der Nachwuchskräfte (die unter Setiéns Vorgänger Ernesto Valverde vernachlässigt wurde), sondern um die grundlegende taktische Ausrichtung des Holländers.

Keine Balance zwischen den Mannschaftsteilen

Ronald Koeman pflegt seine Mannschaft in einem 4-2-3-1 auf den Platz zu schicken. Doch dieses System, so die Klagen einiger Spieler, sei konträr zu dem ihrer Ausbildung, da alle Jugendmannschaften der Blaugrana grundsätzlich in einem 4-3-3-Schema aufgestellt sind. In der von Koeman präferierten Variante, so die Argumentation, würden vier Spieler angreifen, während vier verteidigen und die restlichen zwei versuchen, überall die sich auftuenden Löcher zu stopfen.

Im Ergebnis steht dann eine quasi zweigeteilte Mannschaft ohne innere Stabilität. Was wiederum die hohe Anzahl von Niederlagen schon zu diesem Zeitpunkt der Saison erklärt.

Zu große Abstände zwischen den Blöcken

Zudem würde das vom Trainer verordnete Schema einen zu großen Abstand zwischen der Abwehr und dem Sturm provozieren. Was für die eigenen Angriffe bedeutet, dass diese nur sehr schleppend und alles andere als flüssig vorgetragen werden. Der Gegner bekommt hingegen seinerseits genügend Räume, um sich relativ problemlos durch das Mittelfeld zu kombinieren.

Ein weiteres Argument, das die Spieler gegen das von ihrem Coach vorgegebene Taktikschema vorbringen, ist, dass seit Koemans Ankunft und der folgenden Implementation des Systems noch kein Spieler wirklich besser geworden sei. Das Koeman'sche Konzept habe nicht nur keinen verbessert, sondern alle verschlechtert. Abzulesen an den Resultaten.

Noch hält Koeman an seinem Konzept fest

Einige Spieler sollen bereits auch schon vorgeprescht sein, um ihren Übungsleiter von einer Änderung des Systems zu überzeugen. Doch noch will Koeman seine Pläne, mit denen er sein Traineramt beim FC Barcelona aufgenommen hat, nicht aufgeben. Sollte sich jedoch nicht bald eine spürbare Verbesserung der Ergebnisse (und der Spielweise) einstellen, könnte die ab Januar neu installierte Führung dem Trainer diese Entscheidung abnehmen.