Wehrle über Kölns finanzielle Lage: "Müssen im Winter keine Spieler verkaufen"
Von Yannik Möller
Der 1. FC Köln musste in den letzten Jahren ordentlich sparen. Eine Lage, die durch die leeren Stadien nochmals verschlimmert wurde. Mit der Fan-Rückkehr sieht Geschäftsführer Alexander Wehrle eine finanzielle Entspannung. Im Winter müsse man keine Spieler verkaufen.
Mit einem Plus von etwas mehr als 20 Millionen Euro ist der 1. FC Köln aus der Sommer-Transferphase gegangen. Ein notwendiger Gewinn, ermöglicht vor allem durch die Verkäufe von Sebastiaan Bornauw (ca. 13,5 Millionen Euro) und Ismail Jakobs (ca. 6,5 Millionen Euro). Der Bundesliga-Klub muss - wie in den letzten Jahren - weiterhin sparen.
Einen positiven Effekt auf die Finanzen wird auch die Rückkehr der Fans in die Stadien haben. "Wir sind sehr zufrieden, dass wir vom Gesundheitsamt Köln die Genehmigung erhalten haben und mit 2G gegen Bayer Leverkusen wieder 50.000 Zuschauer begrüßen dürfen", erklärte Wehrle im Interview mit dem Geissblog.Koeln.
Köln profitiert von Zuschauer-Rückkehr - keine Winterverkäufe notwendig
Die Fan-Rückkehr in einem solchen Maße darf im finanziellen Sinne nicht unterschätzt werden, Verluste sind aber weiterhin einkalkuliert. Wehrle dazu: "Ich würde eher sagen: Wir verlieren weniger Geld. Denn unter normalen Umständen wären wir ja praktisch immer ausverkauft."
Zwischen März 2020 und Juli 2021 gab es Umsatzverluste in Höhe von 66 Millionen Euro. Nun muss man abwarten, inwieweit das anlaufende Ticketing diese Zahlen auffangen kann.
Wehrle hofft, dass Köln bei den Corona-Kosten "deutlich unter 80 Millionen Euro" liegen wird. Immerhin habe man "sehr konservativ gerechnet" und auch "die Liquidität gesichert". So wird zum Ende der Saison "ein positives Eigenkapital" übrig bleiben.
Die Verluste und Mindereinnahmen werden den Verein noch das ein oder andere Jahr beschäftigen, bekräftigte Wehrle. Es gibt jedoch auch gute Neuigkeiten: "Die Nachlizenzierung erfolgt immer für alle Klubs Ende Oktober, aber unsere Saison ist durchfinanziert, daher müssen wir zum Beispiel im Winter keine Spieler verkaufen."
Bei Anfragen anderer Klubs wird also Köln das Heft des Handelns in der Hand halten. Spieler wie Ellyes Skhiri könnte man dementsprechend weiterhin halten, um die sportlich erfolgreiche Saison fortzusetzen.