Warum verkündet Schalke den neuen Vorstandsvorsitzenden noch nicht?

Der FC Schalke hat den neuen Vorstandsvorsitzenden gefunden. Das hat auch der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer bestätigt. Doch warum gibt der Klub noch keinen Namen bekannt?

Was sich bereits während der vergangenen Woche angedeutet hatte, bestätigte Axel Hefer dann auch am Sonntag gegenüber der dpa: "Wir haben einen neuen CEO gefunden und eine Einigung erzielt."

Damit besetzt der FC Schalke die Position neu, die zuvor Bernd Schröder bekleidet hatte. Zuletzt bestand der Vorstand nur noch aus Peter Knäbel (Sport) und Christina Rühl-Hamers (Finanzen) - und somit aus der Mindestbesetzung von zwei Verantwortlichen. Doch obwohl der Neue bereits feststeht, gibt der strauchelnde Zweitligist noch keinen Namen heraus.

"Er wird zeitnah in der Länderspielpause vorgestellt werden", erklärte Hefer. Doch warum erst dann, also in etwa ein bis zwei Wochen, und nicht sofort?

Deshalb stellt Schalke den neuen Vorstandsvorsitzenden noch nicht vor

Dafür gibt es mehrere Gründe - gute Gründe sogar. Zunächst ein wenig Spekulation: Es kann gut sein, dass der neue Vorstandsvorsitzende zurzeit noch ein anderes Amt ausführt. Sei es bei einem anderen Fußballverein oder einem sonstigen Unternehmen außerhalb des Profifußballs. Dann müssen noch vertragliche Details abgeklärt und dieser Wechsel, wenn man ihn so nennen mag, vorbereitet werden. Eine reine Formalität, die aber in solchen Fällen professionell über die Bühne gehen sollte.

Abseits dieser Mutmaßung ist es aus Sicht von Königsblau logisch, die Vorstellung mit Eintritt der Länderspielpause zu vollziehen. Denn: Mit einer solchen Personalie sollen im Klub und im Umfeld immer auch Zuversicht und Optimismus hergestellt werden.

Das funktioniert natürlich viel besser, wenn es in einer Phase erfolgt, in der kurz darauf nicht gespielt wird. Würde der neue Vorstandsvorsitzende dieser Tage vorgestellt werden, bevor das schwierige Heimspiel gegen Hertha BSC vor der Tür steht, bestünde die Gefahr, dass eine erneute Niederlage die hoffentlich entfachte Zuversicht direkt wieder einreißt.

Natürlich sind die Gefühle und Emotionalitäten rund um eine solche Vorstellung viel unwichtiger als die Personalie und die dazugehörige Arbeit an sich. Trotzdem ist es für einen Fußballverein wichtig, auch die Fans mitzunehmen. Insbesondere bei den Gelsenkirchenern ist das so bedeutsam wie wohl bei kaum einem anderen Klub. Schalke kann eine enorme Wucht entfalten - in positiver wie negativer Hinsicht.

Außerdem besteht somit die Chance, neben dem Vorstandsvorsitzenden auch gleich den neuen Trainer vorzustellen. Auch dieser soll, insofern keine Überraschung mehr auftritt, erst nach dem Hertha-Spiel und somit ebenfalls in der Länderspielpause vorgestellt werden. Mit dem neuen CEO wird zudem die sich abzeichnende Entlassung von Knäbel möglich. Hefer hatte sich dahingehend zwar recht bedeckt gehalten, doch war zwischen den Zeilen zu lesen, dass der Sportvorstand zeitnah gehen muss. So können direkt drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und bestenfalls ein geordneter Eindruck hinterlassen werden.

Die Anhänger der Knappen werden sich in dieser wahrlich wichtigen Frage noch ein paar Tage gedulden müssen. Im Sinne des S04 ist zu hoffen, dass es sich schlussendlich lohnen wird.

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