Warum steigen vier Teams aus der Ligue 1 ab?
Von Henry Einck
In der französischen Ligue 1 steht die heiße Phase der Saison an. Beim Blick auf die Tabelle dürften Fußballfans stutzig werden: In diesem Jahr gibt es vier direkte Absteiger. Warum?
Im internationalen Vergleich hatte die Bundesliga über viele Jahre einen Sonderstatus inne. Es war die einzige der Top-5-Ligen, die aus nur 18 Mannschaften bestand. In den anderen vier Top-Ligen waren es immer jeweils 20 Teams - bis jetzt. Ab der kommenden Saison ändert sich das.
Beim Blick auf die Tabelle der Ligue 1 dürften aufmerksame Fußballfans schnell stutzig werden: Warum gibt es in diesem Jahr vier Absteiger? In Frankreich ist es üblich, dass drei Teams den Gang in die Ligue 2 antreten - in dieser Saison ist es ein Team mehr. Was steckt dahinter?
Wettbewerbsfähigkeit erhöhen
Der französische Verband LFP hatte im Juni 2021 beschlossen, dass die Ligue 1 ab der Saison 2023/24 aus nur noch 18 - statt 20 - Mannschaften bestehen soll. Die Verkleinerung soll die Wettbewerbsfähigkeit der Liga erhöhen. Ein wesentlicher Grund war allerdings auch der wirtschaftliche Schaden, der durch die Corona-Pandemie und das Chaos um die Fernseheinnahmen für die Clubs entstanden ist.
Um die Ligue 1 reibungslos auf 18 Mannschaften zu verkürzen und die Ligagröße von 20 Teams in der Ligue 2 beizubehalten, entwarf der Verband einen Plan. Es wurde sich darauf geeinigt, dass es in der Saison 2022/23 gleich vier Absteiger aus der Ligue 1 geben wird. Dafür wird es in der Ligue 2 lediglich zwei Aufsteiger geben, sodass schließlich zwei Teams weniger im Oberhaus spielen.
Die gleiche Regelung gilt für die zweite Liga. Auch dort werden vier Teams absteigen und nur zwei Clubs aus der National Liga (3. Liga) hinzukommen, sodass die Anzahl dort bei 20 Mannschaften bleibt.