Vorstellungs-PK von Nia Künzer: Die wichtigsten Aussagen im Überblick

Nia Künzer
Nia Künzer / Christof Koepsel/GettyImages
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Am Donnerstagmittag wurde Nia Künzer vom DFB offiziell als Sportdirektorin Frauenfußball vorgestellt. Im Rahmen einer Pressekonferenz gab die 43-Jährige Auskunft über ihre Pläne in der neuen Position. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Geschäftsführer Sport Andreas Rettig äußerten sich.

Nia Künzer über...

... ihre Aufgabe als DFB-Sportdirektorin: "Diese neue Stelle ist Chance und Herausforderung zugleich. Es sind vielfältige Aufgaben, auf die ich mich freue. Ich möchte sportlich erfolgreich sein und Titel holen. Das ist das gemeinsame Ziel, das wir erreichen wollen. Intern möchte ich mit der Strategie FF27 auch eine Schnittstelle zu anderen Bereichen wie dem U-Bereich sein. Ich möchte das Ohr an der Mannschaft haben. Ich möchte aber auch einen Blick über den Tellerrand hinaus werfen, um zu schauen, wie es in anderen Ländern läuft. Ob es dort Entwicklungen gibt, die wir mitgehen wollen."

... die Länge ihres Vertrags beim DFB: "Ich bin von meinem letzten Arbeitgeber für drei Jahre beurlaubt worden. Mein Vertrag beim DFB geht über diesen Zeitraum. Das ist die Situation, mehr gibt es erstmal nicht zu sagen."

... über ihre frühere Kritik am DFB: "Manchmal habe ich auch kritisch auf den DFB geschaut. Und diesen Blick will ich mir beibehalten. Ich möchte mich nicht ganz von der Bubble auffressen lassen."

... die aktuelle Situation der Frauen-Nationalmannschaft: "Ich sehe die Qualität. Das Team hat sie in einigen Spielen gezeigt. Derzeit fehlt es der Mannschaft an Sicherheit, Leichtigkeit. Aber Schlüsselthemen rauszuhauen, ohne mit dem Team im Gespräch zu sein, wäre forsch beziehungsweise vorschnell. Aber es fehlt im Moment an Konstanz, Sicherheit und Vertrauen. Alles andere werde ich in den nächsten Wochen beobachten und besprechen.

... die Suche nach einem Nachfolger für Horst Hrubesch: "Es ist mir bewusst, dass das eine der Prioritäten ist, an der ich zuerst gemessen werde. Im Grunde haben wir einige Namen auf dem Zettel, über die wir sprechen. Die nenne ich hier nicht. Der oder die Trainerin ist Führungskraft, damit braucht er beziehungsweise sie Führungskompetenzen. Der Klassiker ist die soziale Kompetenz, Kommunikation ist total wichtig - und natürlich auch die Spielidee. Das sind für mich die Kernpunkte."

... die mögliche Einführung einer U23-Nationalmannschaft: "Die Gespräche stehen noch aus. Es wird einen ganz starken Austausch zwischen den Direktionen, den Trainerteams und dem Teammanagement geben. Eine neue U 23 ist durchaus spannend. Wir werden darüber sprechen, ob es eine Perspektive ist. Ich habe das zumindest auf dem Schirm."

Bernd Neuendorf über...

... die Gründe für Nia Künzers Verpflichtung:

  • "Vor einem Jahr haben wir damit begonnen, den ganzen sportlichen Bereich neu zu ordnen. Nia ist der letzte wichtige Baustein. Es ist wichtig, dass wir die gesamte Breite des DFB darstellen. Nia ist ein wichtiger Baustein für die Sichtbarkeit des Frauenfußballs und die Pluralität des DFB. Wir sind kein Verband, der sich nur um Männerfußball kümmert."
  • "Ich habe mit Nia nach der Frauen-WM telefoniert und gesprochen. In diesen Gesprächen habe ich gemerkt, dass sie jemand ist, der genau dem Profil entspricht, das wir uns überlegt hatten. Sie denkt quer, ist ein kritischer Geist und nicht stromlinienförmig. Ich wäre kein guter Chef, wenn ich nur Ja-Sager um mich herumscharren würde. Ich bin froh, dass wir mit Nia jemanden haben, der nicht nur ausgezeichnet in seinem Fach ist, sondern uns auch mit ihren Gedanken und Ideen herausfordert. Ich schätze Nia wegen ihrer Fachlichkeit, wegen ihres Wesens und ihrer Persönlichkeit. Sie ist eine empathische Person. Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass wir nach den unruhigen Zeiten der letzten Jahre ein Arbeitsklima schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen. Nia ist jemand, der hervorragend hineinpasst."
  • "Sie hat eine Perspektive über den Fußball hinaus. Es war uns wichtig, dass die Person schon Personal-, Budget- und Führungsverantwortung getragen hat. Und uns war klar, dass jemand da sein muss, der ein belastbares Netzwerk hat, denn es stehen auch Personalentscheidungen an. Nia ist in ihrem Netzwerk eine allseits akzeptierte Persönlichkeit. Sie genießt einen gewissen Respekt und stößt in der Liga als auch hier im Haus und bei den Medien auf eine hohe Akzeptanz. Das sind alles Kriterien, die wir uns überlegt haben, und die nun hundertprozentig passen."

Andreas Rettig über...

... Nia Künzers Verpflichtung und ihren Aufgabenbereich: "Sie passt wie keine Zweite in unser Anforderungsprofil. Da trennte sich relativ schnell die Spreu vom Weizen. Ich kann nur sagen, dass mir nach den ersten beiden Gesprächen relativ schnell klar war, um einen bekannten Trainer zu zitieren: Nia oder nix. Uns war wichtig, eine vertikale Entscheidungskompetenz zu haben. Nia ist mit Durchschlagskraft bis ins Teammanagement ausgestattet. Darunter verläuft die Trennlinie zur Nachwuchskonzeption, die Hannes Wolf zu verantworten hat. Es wird eine enge Verbindung und eine Nahtstelle geben. Nia wird auch da Einfluss nehmen, sodass aus einem Guss gedacht wird."


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