Keller-Gipfel gegen Hertha: Schmadtke spricht Kohfeldt Vertrauen aus
Von Jan Kupitz
Der VfL Wolfsburg steht am Wochenende vor einem richtungsweisenden Spiel gegen Hertha BSC. Jörg Schmadtke spricht seinem Trainer Florian Kohfeldt zuvor das Vertrauen aus.
Es hatte so gut angefangen zwischen Kohfeldt und den Wölfen. Doch die anfängliche Euphorie ist schnell der Ernüchterung gewichen, denn die letzten acht (!) Pflichtspiele wurden allesamt verloren. Und so kommt es, dass der VfL nur noch drei Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz steht - obwohl man zu Saisonbeginn noch die Tabelle angeführt hatte.
Gegen Hertha BSC, das einen Rang vor den Niedersachsen liegt, kann es für die Wölfe nur darum gehen, endlich wieder drei Zähler einzufahren und einen Befreiungsschlag zu landen. Setzt es einen weiteren Tiefschlag, wird die Schlinge für Kohfeldt immer enger.
Wolfsburg-Boss Jörg Schmadtke will aber (noch) nichts von einer Trennung wissen. "Das Vertrauen ist da", unterstrich er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Ich sehe seine Arbeitsweise. Ich sehe, wie er Woche für Woche mit der Mannschaft umgeht und welche Inhalte er installiert."
Der 57-Jährige gestand, dass irgendwann ein Punkt komme, "an dem Dinge schwer haltbar sind". Gleichwohl stellte er klar: "Von dem Punkt sind wir aber noch entfernt. Die Überzeugung überwiegt nach wie vor das aktuelle Bild."
Schmadtke gesteht Fehler bei Kaderplanung ein
Schmadtke räumte in dem Gespräch auch eigene Fehler ein. Im Nachhinein wäre es womöglich klüger gewesen, dem Kader neue Impulse zu geben - mit Ausnahme von Josip Brekalo blieb die erweiterte Stamm-Mannschaft aus dem Vorjahr komplett zusammen. "Das ist ein bisschen so, wie am Sonntag die Lottozahlen vom Samstag zu benennen. Aber der Diskussion stelle ich mich durchaus", so der Geschäfsführer.
"Wir haben im Sommer Entscheidungen getroffen, die aus vollster Überzeugung geschahen und die den Gedanken hatten, dass wir eine homogene, stark leistungsorientierte Gruppe behalten, die den nächsten Schritt gehen will. Aus heutiger Sicht kann man dahinter ein Fragezeichen stellen."
Bei einer weiteren Pleite gegen Hertha wird das Fragezeichen immer größer - auch was die Personalie Kohfeldt betrifft. Da kann man sicher sein.